Bauprojekt Ellscheider-/Nordstraße: Anwohner sollen mitreden

Politik will Bürgerinformation zur Bebauung an der Ecke Ellscheider-/Nordstraße.

Haan. Es werde Zeit, dass sich endlich etwas tut, sagt eine Anwohnerin: „Das ist schließlich kein schöner Anblick — zumal an einer solch exponierten Stelle in Innenstadtnähe.“ Was sie meint, ist das Grundstück an der Ecke Ellscheider- und Nordstraße, das seit einer gefühlten Ewigkeit brachliegt. Vor Zeiten war dort einmal eine Tankstelle, danach hat über viele Jahre hinweg ein Getränkehändler das Gebäude genutzt — sehr zum Gefallen der Bewohner des angrenzenden Berliner Viertels, die sich dort nicht nur mit Flüssigem, sondern auch mit der aktuellen Tageszeitung versorgen konnten (die WZ berichtete).

In der jüngsten Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses beschäftigte sich die Politik erneut mit dem Grundstück. Denn der Haaner Bauverein, dem das Areal samt der hinter der ehemaligen Tankstelle liegenden Garagen gehört, plant dort „Großes“: Zum einen will der Bauverein — momentan residiert er an der Dieker Straße — dort künftig seinen Verwaltungssitz einrichten. Außerdem sollen dort insgesamt 14 Mietwohnungen plus Tiefgarage mit 25 Stellplätzen und Innenhof entstehen.

„Wir sind froh, dass dieser Schandfleck endlich verschwindet“, sagte SPD-Ratsmitglied Uwe Elker — und erntete dafür fraktionsübergreifend zustimmendes Nicken. Schließlich sei die Kreuzung aus Richtung Norden kommend die Visitenkarte der Stadt.

Womit sich Elker dagegen nicht richtig anfreunden konnte, war der Umstand, dass durch den Wegfall der 40 bestehenden Garagen hinter der Tankstelle 42 oberirdische Stellplätze im gesamten Berliner Viertel als Ersatz geschaffen werden sollen. „Das bedeutet eine zusätzliche Versiegelung“, sagte Elker. Er schlug daher vor, die Tiefgarage mit mehr Platz auszustatten.

Ebenfalls Beratungsbedarf herrschte in Sachen Geschossigkeit. Drei Ebenen, wie in der Planung des Bauvereins vorgesehen, wurden überwiegend abgelehnt oder zumindest als diskussionswürdig angesehen. Andreas Rehm von der Grünen Alternativen Liste (GAL) regte nicht nur aufgrund dessen an, eine öffentliche Diskussionsveranstaltung durchzuführen — und zwar so früh wie möglich. „Schließlich müssen die Anwohner mit ins Boot geholt werden“, sagte er.

Ein Wunsch, der bei den anderen Ausschussmitgliedern auf Zustimmung stieß, so dass an die Verwaltung der gemeinsame Antrag formuliert wurde, sowohl die Geschosshöhe zu überprüfen als auch eine Bürgerinformation durchzuführen. Außerdem, so der einhellige Tenor, solle die Anzahl der zusätzlichen oberirdischen Pkw-Stellplätze überprüft werden.