Das Karnevalsmuseum zieht um
Mehr Platz in den neuen Räumen an der Grabenstraße — Besucher sehen zudem mehr Exponate.
Hilden. Vor der Tür befindet sich noch ein Container mit Schutt, doch innen stehen bereits die ersten Vitrinen. Sonntag trafen sich die Prinzen aus dem Kreis Mettmann erstmals im neuen Karnevalsmuseum. Mit Ausnahme von Monheim und Velbert hatten sich die Tollitäten aller Städte trotz ihres knappen Terminkalenders angekündigt. Obwohl die Räumlichkeiten noch weitgehend leer stehen, durften die Karnevalisten bereits einen ersten Blick auf das Projekt werfen.
Ralf Bommermann, Vorsitzender Karnevalsmuseum
„Das Treffen soll ein Appetithäppchen für die offizielle Eröffnung bei unserem Sommerfest sein“, erklärte Ralf Bommermann, Vorsitzender des Karnevalsmuseums. Das Museum musste von der Neustraße wegziehen, weil das Gebäude nach dem Tod des Eigentümers verkauft wurde in Absprache mit dem Museum, übrigens. Klarer Vorteil der neuen Räume im Hildener Westen: Mit rund 150 Quadratmetern und einem Archiv ist fast doppelt so viel Platz vorhanden. Die zusätzliche Fläche soll für eine Sortierung nach Themen genutzt werden. Dabei werden sowohl der Karneval vor dem Zweiten Weltkrieg, während der Nachkriegszeit als auch der moderne Karneval präsentiert. „Außerdem wird unser Mittelgang zum Prunkstück‘“, erklärt Ralf Bommermann und fügt hinzu: „Dort zeigen wir die bisherigen Hildener Prinzenpaare.“ Doch nicht nur jecke Andenken aus dem Kreis haben ihren Platz im neuen Museum: Exponate aus Spanien, Namibia, Kanada sowie den USA werden ausgestellt. „Wir wollen den Besuchern Abwechslung und viele Hingucker bieten“, kündigte Bommermann an. Außerdem ist geplant, acht der insgesamt 60 Vitrinen für wechselnde Ausstellungen zu reservieren. Der Platz soll ansässigen Karnevalsgesellschaften anlässlich deren Jubiläen gewidmet werden.
Ein Teil der Sammlung umfasst stolze 38 000 Orden, die aus platztechnischen Gründen jedoch nicht alle gezeigt werden können. Anstelle verschiedener Räume wird die Sammlung nun in einer großen und hohen Halle präsentiert. Einziger Nachteil: „Die Schaufenster sind leider nicht nutzbar“, erklärt Bommermann und ergänzt: „Die Sonneneinstrahlung würde den Exponaten stark schaden.“ Finanziert wurde das Projekt von Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Unterstützung gab es kürzlich vom Landschaftsverband Rheinland, der mit 9500 Euro die Anschaffung von Möbeln bezuschusste. Zusätzlich erhielt das Museum von der NRW-Stiftung 10 000 Euro. Das Geld wird für die Restaurierung und Konservierung der Exponate und den Einbau einer behindertengerechten Toilette verwendet.