Bürger müssen Themen auspacken
Der erste Hildener Verbraucherstammtisch lieferte viele Infos.
Hilden. „Der Markt für Verbraucher ist ein Paradies, aber man kann, wie ja schon passiert, auch im Paradies eine falsche Entscheidung treffen. Bei einem so großen Angebot ist es schwierig, sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei soll in Zukunft unser Stammtisch helfen“, erklärt Erwin Knebel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Verbraucher. (AGV).
Die hat jetzt einen Stammtisch eingerichtet, an dem sich Bürger austauschen können oder Hilfe und Unterstützung finden, wenn sie zum Beispiel falsche Erfahrungen getroffen haben Die Stammtisch-Premiere im Forstbacherhof war leider nur spärlich besucht. Elisabeth Schoemakers, Leiterin der auch von vielen Hildenern besuchten Langenfelder Verbraucherzentrale, war der Einladung gerne gefolgt. Sie plauderte aus dem Nähkästchen: Gewährleistungsrechte, GEZ, Telefon- oder Stromanbieterwechsel, das seien die Themen, die den Verbraucher von heute beschäftigen. „Das war vor 25 Jahren ganz anders. Da wollten die Menschen wissen, welchen Wäschetrockner sie wählen sollten“, erzählt Schoemakers. „Heute ist alles ja viel komplexer.“ Sie erzählt, dass sich gerade deshalb mittlerweile auch viele Flüchtlinge verzweifelt an sie wenden. „Die unterschreiben einen Zwei-Jahresvertrag und wissen gar nicht, wie sie damit teilweise in Fallen tappen, in ihren Herkunftsländern gibt es oft nur Prepaidkarten. Es ist eine unserer großen Zusatzaufgaben geworden, sie auf die Fallen im Verbraucheralltag vorzubereiten.“ Die Stammtischgäste sind erstaunt über die vielen Aufgaben einer Verbraucherzentrale. Neben Sonderberatungen durch Rechtsanwälte oder Energiespezialisten, wird auch noch das präventive Bildungsprojekt „Durchblick“ für Schulen angeboten.
„Einfach gesagt geht es darum, Schüler ab einem gewissen Alter auf Dinge des alltäglichen Lebens vorzubereiten, auf die erste eigene Bude, auf Handyverträge, auf den Umgang mit Krediten, damit sie erst gar nicht in das bekannte Schuldenkarussell geraten“, erklärt Elisabeth Schoemakers. Sie hofft, dass das Interesse in Hilden daran größer ist als in Langenfeld, wo die wenigsten Schulen teilnehmen. Die beiden Verbraucherzentralen im Kreis Mettmann (Velbert und Langenfeld) werden derzeit aus Landes- und Kommunalmitteln finanziert. Demnächst soll am Stammtisch überlegt werden, auch die anderen Kreisstädte an der Finanzierung zu beteiligen. „So haben wir uns das vorgestellt“ resümiert Erwin Knebel den Abend, „Dass sich Themenschwerpunkte in der Diskussion entwickeln, denen wir dann auf den Grund gehen wollen.“ Beim nächsten Stammtischtreffen am 1. März geht es um das Thema „Internetsicherheit“. Fachleute der Kriminalpolizei wollen die Verbraucher auf unbekannte Gefahrenquellen aufmerksam machen.