Haaner gründet Repair-Café
Interessierte können sich am Mittwoch, 3. Februar, ab 15 Uhr im Forum Haan beim Initiator Frank Intveen informieren.
Haan. Der Trend, wie mit kaputten Geräten verfahren wird, ist heutzutage eindeutig: Neukaufen ist angesagt. Dabei könnte ein Großteil davon einfach repariert werden. Das dachte sich auch Frank Intveen (63), nachdem er vor zwei Jahren bei der Organisation „Erfahrungswissen für Initiativen“ (EFI) eine „Ausbildung“ als Senior Trainer gemacht hat. Lebens- und berufserfahrene Menschen werden dabei dazu gewonnen sich in der nachberuflichen Zeit ehrenamtlich und sozial in ihrer Heimatstadt zu engagieren.
Frank Intveens Projekt ist die „Knösterstube“ (rheinisch/bergisch: Bastelstube) im Forum Haan, die er in Zusammenarbeit mit dem Seniorennetzwerk „Wir sind Haan“ und der Gemeinde St. Chrysantus und Daria auf die Beine gestellt hat. „Auf die Idee bin ich durch einen Bekannten gestoßen, der in Langenfeld ein Reparatur-Café betreibt“, erzählt Intveen. Er selbst ist handwerklich nicht begabt, „Ich kümmere mich dabei um die Administration“.
Intveen selbst hat schon positive Erfahrungen mit dem Langenfelder Reparatur-Café gemacht: „Vor etlichen Jahren habe ich mir mal ein Modellkarussell gekauft. Weihnachten 2014 ist es dann plötzlich nicht mehr gefahren, also hab ich es nach Langenfeld gebracht. Dort wurde es stundenlang repariert, jetzt fährt es wieder“, erzählt der Ehrenamtler. Ein Reparatur-Café lebt von ehrenamtlichen Helfern. Intveen sucht daher noch handwerklich und technisch Versierte, bisher hat er schon sechs Handwerker zusammengetrommelt. Außerdem sucht er noch Helfer, die sich um die Reparaturannahme und um das leibliche Wohl der Gäste kümmern.
Am Mittwoch, 3. Februar, findet dazu ab 15 Uhr im Forum St. Chrysantus und Daria eine Informationsveranstaltung statt, dort werden auch Spenden für die letzten Ausstattungsgegenstände gesammelt. „Je mehr Helfer wir bekommen, desto öfter kann das Café stattfinden“, betont Intveen.
Ab März soll die „Knösterstube“ mindestens einmal im Monat jeweils mittwochs von 15 bis 18 Uhr öffnen. Verschiedene Fachleute werden dort kostenlos bei allen möglichen Reparaturen helfen. Die Besucher des Cafés können den Handwerkern bei den Reparaturen zusehen oder sich die Wartezeit bei Kaffee, Tee und Kuchen in gemütlicher Runde vertreiben.
Frank Intveen will mit dem Reparatur-Café eine Begegnungsstätte für die Haaner einrichten und gleichzeitig den „Müllberg“ reduzieren. Wie gut ein solches Reparatur-Café laufen kann, weiß auch der Leiter der Emil-Barth-Realschule Reinold Mertens. Bis Ende des letzten Schuljahres (Juli 2015) richtete eine Schüler AG der Realschule einmal im Monat ein solches Café aus. Schüler und Haaner konnten dort ihre Elektrogeräte hinbringen.
„Ein besonders technikaffiner Lehrer versuchte dann zusammen mit den Schülern und auch zwei Ingenieuren aus Solingen, die Geräte wieder instand zu setzen“, erzählt Mertens.