Helmholtz sucht neuen Rektor

Bewerbungen sind da. Stelle könnte im Sommer besetzt sein.

Foto: Staschik

Hilden. Seit mittlerweile zwei Jahren ist die Schulleiter-Stelle des Helmholtz-Gymnasiums vakant. Die einzige städtische Oberschule wird von Michael Tries (Schulleiter) und Heinz Geißler (Stellvertreter) kommissarisch gemanagt — und zwar hervorragend, betont Schuldezernent Reinhard Gatzke: „Sie sind ein sehr gutes Leitungsteam.“ Dennoch brauche das Helmholtz-Gymnasium eine versierte Führung. Denn Tries und Geißler scheiden bald aus und gehen in Pension.

Die erste Ausschreibung der Schulleiterstelle im vergangenen Jahr endete mit einem Fiasko. Die Bezirksregierung Düsseldorf hob das Verfahren kurzerhand auf und wollte die Führungsposition mit einer Rektorin aus einem Düsseldorfer Gymnasium besetzen. Das ungewöhnliche Verfahren hatte gleich mehrere Schönheitsfehler. Die Dame wollte gar nicht nach Hilden, sondern wehrte sich mit Händen und Füßen gegen ihre Zwangsversetzung „aus zwingenden dienstlichen Gründen“.

Der Schulkonferenz wurde das Mitbestimmungsrecht bei der Stellenbesetzung genommen. Stadt und Eltern liefen Sturm gegen den Versuch, ein Problem an einer Düsseldorfer Schule auf Hildener Kosten zu „lösen“ — und hatten am Ende Erfolg. Die Stelle wurde erneut ausgeschrieben. Im Dezember vergangenen Jahres lief die Bewerbungsfrist ab, bestätigt Klaus Killich vom Regionaldezernat Kreis Mettmann bei der Bezirksregierung Düsseldorf: „Es sind genügend Bewerbungen eingegangen. Sie werden nun geprüft. Wir gehen davon aus, dass die Stelle zum Schuljahr 2016/17 (August 2016) besetzt wird.“

Das enttäuscht Hildens Schuldezernenten: „Wir hatten gehofft, dass die Stelle schon nach Ostern besetzt werden kann. Wichtig ist, dass wir eine sehr gute Schulleitung bekommen. Wir brauchen eine Persönlichkeit, die unsere Schule gerne leiten möchte, mit Herz und Verstand.“ Die Schulkonferenz — in ihr sind Lehrer, Eltern und Schüler vertreten — hat ein Wahlrecht bei der Stellenbesetzung. Nach dem Fiasko im vergangenen Jahr ist davon auszugehen, dass die Bezirksregierung die Schulkonferenz nicht noch einmal übergehen wird und ihr Votum diesmal rechtzeitig respektiert. Den neuen Rektor erwartet ein städtisches Gymnasium, das in allen Bereichen „gut aufgestellt“ ist, betont Gatzke. Die Stadt hat ihre Oberschule in den vergangenen Jahren Stück für Stück saniert — für mehr als elf Millionen Euro. Im vergangenen Jahr wurde das neue Musikgebäude (730.000 Euro) fertig.

Die laufende Erweiterung der Mensa (bis Mitte des Jahres) und die Erneuerung des Schulhofs kosten weitere zwei Millionen Euro. Die Chemie-AG des Helmholtz-Gymnasiums räumt seit Jahren bei „Jugend forscht“ gleich reihenweise Preise ab. Ausgezeichnet ist auch die Technik-AG und der von Verena Wilkes geleitete Literaturkursus mit seinen Film- und Kabarett-Projekten.

Am Helmholtz kann man auch das Sportabitur ablegen. In diesem Schuljahr werden die ersten Abiturienten aus diesem Zweig ins Berufsleben entlassen.