„Der blaue Engel“ kommt

Die Eintrittspreise für die städtischen Kulturveranstaltungen werden im September um zehn Prozent angehoben.

Hilden. Fast jeder zweite Hildener hat (statistisch gesehen) im vergangenen Jahr eine Kulturveranstaltung in Hilden besucht. 13 150 Besucher werden pro Jahr bei den städtischen Kulturveranstaltungen gezählt, 10 140 bei den Veranstaltungen der 32 kulturpflegenden Vereine in Hilden. Dass die Kultur boomt, lässt sich auch an einer anderen Zahl ablesen: 711 Abonnements (bei 735 Sitzplätzen in der Stadthalle) wurden für die laufende Theaterspielzeit gezeichnet. „Das ist die höchste Zahl an Zeichnungen, die wir jemals hatten“, sagt Kulturamtsleiterin Monika Doerr.

Die Messlatte für die kommende Spielzeit ist damit sehr hoch gelegt. „In der neuen Spielzeit wollen wir eine ähnliche Zahl erreichen“, sagt Doerr — wohl wissend, dass über diesem Ziel ein Schatten lastet: Im September steigen die Preise um zehn Prozent. Von dieser finanzpolitischen Entscheidung ausgenommen sind lediglich das Kinder- und das Familientheater. Je nach Preisklasse kostet damit das Einzelticket zwischen zwölf und 20 Euro, die Abo-Preise liegen dann zwischen 32 und 98 Euro.

„Von der Politik wurde uns vorgegeben, dass Mehreinnahmen zu erzielen sind“, sagt Doerr. Durch die Preisanhebung sei es aber gelungen, dass keine Reihe gestrichen werden müsse. Abstriche gibt es lediglich bei der Reihe „Kultur der Länder“ mit nur noch zwei statt bisher drei Veranstaltungen sowie beim Hildener Sommer mit sechs statt bisher sieben Veranstaltungen.

Ab sofort liegt der neue Theater- und Konzert-Spielplan im Rathaus und in öffentlichen Gebäuden aus. Die Abonnenten bekommen ihn zugeschickt. Auf dem Titelbild ist eine Szene aus dem Schauspiel „Der blaue Engel“ nach dem Roman „Professor Unrat“ von Heinrich Mann zu sehen. „Ich freue mich besonders, dass wir dieses Stück zeigen können“, sagt Doerr. Denn es sei jetzt erstmals erlaubt, den gleichnamigen Film auf die Theaterbühne zu bringen. „Da haben wir direkt zugegriffen“, sagt Doerr.

Ansonsten sind nach Angaben der Kulturamtsleiterin bei der Zusammenstellung des Spielplans auch wieder die Ergebnisse der jährlichen Besucherumfragen eingeflossen. Die hätten in der Tendenz den Wunsch nach Kriminalkomödien gezeigt. Aber auch die Klassiker stehen wieder hoch im Kurs der Theaterbesucher. So kommt es, dass die neue Spielzeit so beginnt, wie die laufende endet: mit Shakespeare. Zum Abschluss der aktuellen Spielzeit zeigt das Theater an der Ruhr am Samstag, 12. Mai, ab 20 Uhr in der Stadthalle den „Kaufmann von Venedig“ (es gibt noch Karten). Das Ensemble aus Mülheim eröffnet dann am 8. September mit „Was ihr wollt“ auch die neue Spielzeit.