Hilden/Haan EU-Wahl: Das waren die Besonderheiten

Hilden/Haan. · analyse Die Nachbereitung der Ergebnisse zeigt interessante Punkte auf.

Kuriosität am Rande der Wahl: Der Hinweis auf das Wahllokal in der Hildener Kita Traumquelle hing auf dem Kopf – wahrscheinlich, weil kein Exemplar mit Pfeil nach rechts verfügbar war.

Foto: Klaus Genz

Die Parteien analysieren weiter die Ergebnisse der Europawahl am Sonntag: CDU und vor allem SPD lecken ihre Wunden und verabschieden sich von dem Attribut „Volkspartei“, während die Grünen ihren Erfolg feiern und sich für größere Aufgaben auch auf Bundes- und kommunaler Ebene bereitmachen. Während die Politiker die Gründe für den Wählerwillen suchen, kümmern sich in Hilden und Haan die Mitarbeiter der Wahlämter noch um die Aufbereitung der Stimmabgabe: „Wir überprüfen noch einmal im Detail die Stimmzettel und die Niederschriften aus den Wahllokalen“, berichtet Klaus Helmer, Leiter des Bereichs Wahlen im Hildener Rathaus.

Auffälligkeiten gab es bei ihm am Sonntag keine. Das Wahlergebnis dagegen ist überaus spannend. Wir haben uns die Ergebnisse noch einmal in Ruhe angeschaut und einige Besonderheiten dabei festgestellt:

Die Grünen haben in Hilden bei der Urnenwahl gewonnen.

Die Öko-Partei konnte bei den Wählern, die am Sonntag in den Wahllokalen abgestimmt haben, mit 25,5 Prozent noch vor der CDU (24,9 Prozent) den Sieg einfahren. Bei den Briefwählern lag allerdings die CDU vorne: 33,9 Prozent gaben den Christdemokraten die Stimme. 21,4 Prozent gab es für die Grünen. Die SPD holte in beiden Fällen weniger als 20 Prozent (Urne 17,1 Prozent, Brief 18,9 Prozent)

Die Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale holt fünf Stimmen.

Und zwar in Hilden (drei Stimmen) und Haan (zwei Stimmen) zusammen. Das sind jeweils 0,01 Prozent. Damit ist die SGP in beiden Städten die Partei mit dem geringsten Stimmanteil. In Hilden gesellt sich mit ebenfalls zwei Stimmen die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) dazu.

Das schlechteste Bezirksergebnis der Grünen liegt in Haan höher als das beste der SPD.

Die Grünen haben im Haaner Wahlbezirk 1040 (Wahllokal Kindergarten der Awo, Am Bandenfeld) mit 24,2 Prozent am Sonntag ihr stadtweit schlechtestes Ergebnis eingefahren. Davon kann die SPD nur träumen: Ihr bestes Ergebnis aus dem Wahlbezirk 1150 (Feuer- und Rettungswache, Nordstraße) lautet 20,5 Prozent – 3,7 Prozent weniger als das schlechteste Ergebnis der Grünen. Gleiches gilt auch für die CDU: Die Christdemokraten haben im Wahlbezirk 1030 (Familienzentrum St. Nikolaus, Düsselberger Straße) mit 21,1 Prozent den geringsten Stimmanteil auf sich vereinen können. Immer noch mehr als der beste SPD-Bezirk.

Die CDU liegt in Hilden nicht nur bei den Prozenten vorn.

Mit 27,6 Prozent holt die CDU in Hilden die meisten Stimmen (2014: 34,6 Prozent). Sie gewinnt aber auch die meisten Wahlbezirke, nämlich 24. Die Grünen (2019: 24,2 Prozent, 2014: 8,6 Prozent) liegen in 19 Stimmbezirken vorne. In Haan liegt die CDU mit 28,4 Prozent vorne, dicht gefolgt von den Grünen mit 26,8 Prozent. Hier teilen sich beide Parteien den Bezirkssieg: Christdemokranten und Öko-Partei holen je zwölf. Den Bezirk 1130 (Seniorenzentrum Stella Vitalis, Bahnhofstraße) teilen sie sich mit jeweils 29,1 Prozent. Die SPD (Hilden 2019: 17,7 Prozent, 2014: 35,3 Prozent. Haan 2019: 15,9 Prozent, 2014: 30,4 Prozent) kann in keiner Stadt Bezirke für sich entscheiden.