Europawahl 2019 Wo erzielten die Parteien ihr bestes Ergebnis in der Region?
Düsseldorf · Europas Wähler haben über die Zusammensetzung des nächsten Europaparlaments entschieden. Doch in welcher Stadt in unserer Region konnten die einzelnen Parteien ihr bestes Ergebnis verbuchen?
Als Gewinner des Wahlabends zur Europawahl 2019 können sich definitiv die Grünen zählen. Vielerorts konnte die Partei ihr Ergebnis aus dem Jahr 2014 mehr als verdoppeln.
In Düsseldorf beispielsweise erhielten die Grünen 29,2 Prozent der Stimmen, wurden stärkste Kraft und legten so um 16,5 Prozent zu. Auch die Wuppertaler Wähler haben sich mit 25,4 Prozent mehrheitlich für die Grünen entschieden.
In vielen Wahlkreisen bleibt die CDU zwar stärkste Kraft, jedoch haben die Christdemokraten erhebliche Verluste erlitten. Besonders bitter war der Wahlabend für die Genossen der SPD. Die Partei stürzte in der Region um 11 bis 16 Prozent ab. Damit setzt sich der Negativtrend der der SPD weiter fort.
Welche Partei war in der Region wo am stärksten?
CDU: Kreis Viersen
Die Christdemokraten verloren zwar 10 Prozent im Kreis Viersen, konnten dennoch mit 31,8 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereinen.
SPD: Sprockhövel
Das beste Ergebnis erzielten die Sozialdemokraten in unserer Region in Sprockhövel. Mit 21,5 Prozent ist die SPD dort drittstärkste Kraft. Dort verlor die Partei 16,6 Prozent vor dem Hintergrund des Ergebnisses aus dem Jahr 2014.
Grüne: Düsseldorf
Die Grünen waren besonders stark in Düsseldorf. Mit 29,2 Prozent wurden sie dort stärkste Kraft. Auch in anderen Städten konnten große Gewinne verzeichnet werden.
FDP: Rhein-Kreis Neuss
Mit 8,7 Prozent schneidet die FDP im Rhein-Kreis Neuss am besten ab. Das ist ein Plus von 2,6 Prozent für die Liberalen.
Linke: Wuppertal
Die Linkspartei konnte in Wuppertal am meisten Wähler überzeugen. 6,1 Prozent wählten dort die Linke. Das Ergebnis ist jedoch um 1,3 Prozent schlechter als 2014.
AfD: Wuppertal
Das bester Ergebnis der AfD wurde ebenfalls mit 9,8 Prozent in Wuppertal erzielt. Das ist ein Gewinn von 3,9 Prozent.
Welche Besonderheiten gibt es in den Stadtteilen von Düsseldorf, Wuppertal und Krefeld?
Die Partei mit den wenigsten Stimmen: 263.187 Menschen haben in der zweitgrößten Stadt NRWs bei der Europawahl abgestimmt. 19 von ihnen wählten die Partei SGP (Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale) – keine Partei in Düsseldorf hat weniger Stimmen erhalten. In anderen Städten lief es nicht viel besser. In Wuppertal gab es 16 Stimmen – immerhin noch eine mehr als für die Partei „Der dritte Weg“. In Krefeld wählten sieben Menschen die SGE.
Die Grünen-Hochburg liegt in Düsseldorf: Die Grünen konnten vor allem in den Großstädten punkten. Besonders hoch ausgefallen ist der Wahlsieg in dem Düsseldorfer Stadtteil Friedrichstadt. 38,6 Prozent der Stimmen entfielen dort auf die Grünen.
Wo die SPD vorne liegt: Die Sozialdemokraten sind der klare Verlierer der Europawahl in Deutschland. Doch es gibt Stadtteile in der Region, in den die SPD die meisten Stimmen geholt hat. Zum Beispiel im Krefeld-Dießem mit 23,2 Prozent der Stimmen. Im industriell geprägten Düsseldorf-Hafen erreichte die SPD 22,3 Prozent. Ebenfalls an Position eins liegen die Sozialdemokraten unter anderem in den Wuppertaler Stadtteilen Heckinghausen-Ost und Wichlinghausen-Süd mit jeweils 22,5 Prozent.
Wo die AfD besonders stark ist: Die rechtspopulistische „Alternative für Deutschland“ hat bundesweit Stimmen hinzugewonnen. Im Vergleich der Stadtteile der drei Großstädte Düsseldorf, Krefeld und Wuppertal war sie nirgendwo so erfolgreich wie in Düsseldorf-Garath. 18,9 Prozent verzeichnete die Partei dort und wurde somit drittstärkste Kraft hinter der CDU (21,4 Prozent) und der SPD (20,5 Prozent). Ebenfalls stark ist die AfD im Wuppertaler Stadtteil Langerfeld-Nord, wo die Partei 15,3 Prozent der Stimmen erreichte. Vergleichsweise schwach war die AfD hingegen in Krefeld. Das beste Ergebnis fuhr die Partei dort in Gartenstadt/Elfrath mit 11,5 Prozent ein.
Wo die Wahlbeteiligung am höchsten ist – und am niedrigsten: In Düsseldorf-Himmelgeist muss man ein bisschen suchen, bis man jemanden trifft, der nicht an der Europawahl teilgenommen hat. 80 Prozent des beschaulichen Stadtteils am Rhein gaben ihre Stimme ab. Das andere Extrem in dieser Hinsicht ist Krefeld-Lehmheide. 41,5 Prozent der Wahlberechtigten stimmten ab.