Haan Das Reparatur-Café hat viele Stammkunden

Haan. · Die eifrigen Helfer machen Defektes wieder funktionstüchtig und Besitzer glücklich.

Hilmar Wilde (67) ist studierter Elektroingenieur und bastelt für sein Leben gern. Er hilft im Reparaturcafé mit - unentgeltlich.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Hilmar Wilde ist ganz in seinem Element, der 67-Jährige „bastelt“ für sein Leben gerne. Zwar nicht mit Schere und Papier, dafür umso mehr mit Lötkolben und Schraubenzieher. Die Lampe, die nicht mehr leuchten will, ist für den gelernten Elektroingenieur keine große Herausforderung. „Da kriegen wir schon wieder hin“, beruhigt er die Besitzerin. Denn er weiß: Gerade die älteren „Kunden“ hängen häufig an ihren Gegenständen, oft haben sie nahezu unbezahlbare ideelle Werte für deren Besitzer.

Ein kleiner Kabelbruch
ist  schnell repariert

Und wie so oft ist es auch diesmal nur ein kleiner Kabelbruch, der ist schnell repariert ist. „Wir haben mittlerweile sehr viele Stammkunden“, erzählt Hilbert: „Wir können auch tatsächlich sehr oft helfen, denn meistens sind es tatsächlich nur Kleinigkeiten, wie eben Kabelbrüche, verdreckte Schaltkontakte und ähnliches“, weiß der Haaner und lacht: „Also: kleine Ursache, große Wirkung, wie so oft im Leben.“ Im großen Zelt hat sich das Team der Knösterstube einige Tische aufgestellt, die gängigsten Werkzeuge zum Haaner Sommer mitgebracht.

Auf dem Tisch stehen Kekse, für die Kundschaft. Christiane Friele nimmt zum ersten Mal die Dienste der Fachmänner in Anspruch. „Ich habe hier einen Nintendo DS, obwohl ich ihn geladen habe geht er einfach nicht mehr an“, erklärt die junge blonde Frau dem Computerexperten des Teams, Klaus-Peter Watzlawski. Der 30-Jährige hat das Problem schnell gelöst, ein neuer Akku muss her, hilfsbereit schreibt Watzlawski – als einziger Mitarbeiter der Knösterstube noch berufstätig – noch die genauen Daten auf, damit Christiane Friele das Ersatzteil problemlos bestellen oder im Geschäft vor Ort kaufen kann. „Das ist echt ein toller Service“, schwärmt die Haanerin und bedankt sich lachend: „Ich war kurz davor das Ding einfach wegzuschmeißen.“ Und genau darin geht es eigentlich vorrangig beim Projekt Reparaturcafé: altes Erhalten in der heutigen Wegwerfgesellschaft. „Schlimm ist wirklich, dass die neuen modernen Geräte häufig so konzipiert sind, dass an sie nicht aufbekommt. Das bedeutet, man kommt an das Innere nicht heran ohne die Hülle kaputt zu machen. Für uns steckt da System des Herstellers hinter“, mutmaßt Hilmar Wilde, „Oder wenn man sich diese tragbaren CD Player anschaut. Deren Laser haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Sie auszutauschen ist fast teurer als ein neues Gerät zu kaufen.“