Hilden Stadtpark: So reagiert die Stadt auf Kritik

Hilden · Der erste Abschnitt der Umgestaltung ist abgeschlossen. Viele Bürger äußern sich kritisch.

Der Spielplatz ist seit 17. Juli 2019 nach der Umgestaltung wieder freigegeben und wird rege genutzt.

Foto: Christoph Schmidt

„Ein Park für alle“: Das ist das Ziel der Umgestaltung des Stadtparks. Der erste Abschnitt ist fast fertig.

Pflaster: Der schöne und grüne Stadtpark sei in eine Steinwüste verwandelt worden, beschwerte sich eine Bürgerin. Die vorhandenen Wege sind erhalten und nur unwesentlich verbreitert worden, erläutert Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grünflächen/Forst. Die neuen Pflastersteine seien heller als die alten und fielen deshalb vermutlich mehr auf.

Spielplatz: Er ist seit einigen Tagen wieder freigegeben und wird schon wieder rege genutzt .Direkt am Kinderspielplatz standen große Eiben, die im Herbst giftige Beeren in den Spielsand abwerfen. Sie wurden gerodet, jedoch kein Baum am Spielplatz. Auch deshalb wirkt der Spielplatz jetzt so hell. Ein neuer Baum sei gepflanzt worden, so Hendrichs. Die Allianz für Hilden hat beantragt, zwei weitere neue Bäume zu pflanzen, um für Schatten aus Richtung Süden zu sorgen. Darüber wird die Politik beraten. „Wir haben aber nicht nur Kritik, sondern auch viel Lob für das neue und offene Gartenband an der Hofstraße bekommen“, berichtet Hendrichs.

Jugendlounge: Sie war ein ausdrücklicher Wunsch des Jugendparlaments und ist von den jungen Leuten selbst geplant worden. Dort gibt es eine Hängematte zum Chillen und zwei spezielle Pfosten um eine Slackline zu spannen. Die Jugendlounge ist aber noch nicht freigegeben, weil der eingesäte Rasen erst anwachsen muss. Eine Bürgerin befürchtet, dass der neue Platz zugemüllt, dort gekifft und mit lauter Musik beschallt wird. Das kann natürlich passieren, muss aber nicht. Das Jugendparlament bemüht sich schon lange um eine Treffpunkt für junge Hildener in der Innenstadt.

Viele meinen, der „Hundeauslauf“ sei vielmehr ein „Hundeklo“

Hundeauslauf: Die rund 100 Quadratmeter große, abgezäunte Fläche im Stadtpark ist kein Hundeauslauf, wie viele Halter meinen, sondern ein Hunde-Klo. Vierbeiner sollen dort (und gerade nicht im Stadtpark) ihr Geschäft verrichten - und die Halter ihre Haufen anschließend entsorgen. „Die Größe entspricht ähnlichen Anlagen im Stadtgebiet, die sich dort auch bewährt haben“, hatte Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt der RP erklärt. Das Tor zum Hundeklo ist noch verschlossen, weil Rasen neu eingesät wurde. Ein Mülleimer für die Hundekot-Beutel steht direkt daneben. Was noch fehlt ist ein Hundebeutel-Spender. In Hilden sind mehr als 3600 Hunde gemeldet. Die Stadt hat am Jaberg (Elberfelder Straße) eine riesige Fläche ausgewiesen, wo Hunde frei laufen können.

Bäume: „Bäume haben wir nur gefällt, wenn es sich gar nicht vermieden ließ“, betont Gartenbautechnikerin Elke Halm. Etwa um vorhandene Betonwege zu ebnen und geringfügig zu verbreitern. Das sei ein Wunsch von Bürgern gewesen, die auf Gehhilfen und Rollstühle angewiesen seien. Für gefällte Bäume pflanzt die Stadt im Park Ersatz. Ansonsten wurde das Grün im Stadtpark nur sehr behutsam ausgelichtet.

Waldspielplatz Mitten im Park wird ein neuer Waldspielplatz angelegt. Das Kinderparlament hat das spektakuläre Spielgeräte ausgesucht. Es ist noch nicht da. „Das ist eine Einzelanfertigung mit entsprechender Lieferzeit“, erläutert Hendrichs: „Wenn alles klappt, wird es im August geliefert und aufgebaut.“ Es sieht ein bisschen aus wie ein großer Haufen Mikado-Stangen, besteht aber aus großen Rundhölzern und hat etwas von einer Skulptur. Das Kinderparlament hat es ausgesucht, ebenso wie das große Baumhaus mit Ausblick und Rutsche und  eine Nestschaukel.

Öffentliche Toilette: Im Kiosk soll bis Ende des Jahres eine barrierefreie, öffentliche Toilette entstehen. Deshalb ist dort bereits eine Rampe für Rollstuhlfahrer angelegt worden, die eine Bürgern mit einer „Stolperfalle“ verwechselt hat. Das neue Behinderten-WC war dem Senioren- und dem Behindertenbeirat wichtig.

Planung: Die Umgestaltung des Stadtparks ist nicht von wenigen Fachleuten im Rathaus geplant worden. Im Gegenteil, daran waren viele Bürger beteiligt. Die Stadt hat 2015 drei (!) sehr gut besuchte Werkstattverfahren angeboten.

Dort wurden die vielen Ideen, Anregungen und Wünsche der Bürger von den Planern gesammelt.