Hilden Stadtpark Hilden wird behutsam umgestaltet

Hilden. · Jahrelang wurde diskutiert und geplant. Land und Bund übernehmen Hälfte der Kosten.

Bald wird es hier etwas anders aussehen.

Foto: RP/Christoph Schmidt

Land und Bund übernehmen mit 735 000 Euro gut die Hälfte der Umgestaltungskosten für den Stadtpark (1,47 Millionen Euro). Er ist das Herzstück des millionenschweren Innenstadt-Projekts – und eine Riesenchance für die Stadt und für ihre Bewohner. Weil der Stadtpark ein etwas in Vergessenheit geratener Schatz ist, der jetzt gehoben wird.

Die Struktur der Grünanlage bleibt erhalten. Sie wird nur an bestimmten Stellen erneuert. „Der Park ist in einzelnen Bereichen zugewachsen“, berichtet Harald Mittmann, Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes. Durch behutsames Auslichten sollen wieder Ein- und Ausblicke möglich werden. „Der Stadtpark ist ein wirklich toller, vielseitiger Park“, unterstreicht Projektleiter Jens Brockhaus: „Mit Weitblick wird das viel besser zur Geltung kommen.“

Der Rückschnitt beginnt ab Freitag, 8. Februar. Die Arbeiten müssen bis Ende Februar beendet sein. Denn dann beginnt die Brutzeit der Vögel. Der Stadtpark soll attraktiver, aber nicht völlig umgekrempelt werden. Der erste Bauabschnitt umfasst den südlichen Teil. Das Gartenband und der Spielplatz entlang der Hofstraße werden modernisiert. Hildens Jugend bekommt hier eine chillige Lounge – mit Hängematten, Slackline und Wiesenpark. Der neuen Waldspielplatz wird ein Highlight: mit großem Baumhaus, Reifenschaukel, einer Spielskulptur zum Klettern und Balancieren und einer Nestschaukel. Der Kiosk erhält eine barrierefreie Toilette. Die Minigolf-Anlage wird allerdings nicht modernisiert. Das war ein Wunsch der Grünen, dafür gab es aber keine Mehrheit im Stadtrat.

Park-Ursprung ist der Villengarten der Unternehmerfamilie Spindler

„Wir beschränken die Fällarbeiten auf das zwingend notwendige Maß“, verspricht die städtische Gartenbautechnikern Elke Halm: „Für die gefällten Bäume pflanzen wir innerhalb des Parks Ersatz.“ Die ersten Jungbäume sollen bereits im Herbst gesetzt werden. Dann will die Stadt auch die Ausschreibung für den zweiten Bauabschnitt auf den Weg bringen. Ursprung des Stadtparks ist der ehemalige private Villengarten der Textilunternehmerfamilie Spindler aus dem 19. Jahrhundert. 1832 gründeten Johann Christian Spindler und Johann Wilhelm Kampf das gleichnamige Unternehmen in Elberfeld (heute Wuppertal).

In der Villa ihrer Nachkommen ist jetzt ein Kindergarten untergebracht. Die Hauptverwaltung des Paul-Spindler-Werks lag an der Klotzstraße im heutigen „Hotel am Stadtpark“, das Werk befand sich an der Hochdahler Straße/Ecke Hummelsterstraße gegenüber vom alten HAT-Platz (heute städtisches Wohn- und Pflegeheim). 1970 wurde das Unternehmen aufgelöst.

1972 erwarb die Stadt das Areal und machte daraus einen öffentlichen Stadtpark. Dort stehen viele wertvolle Gehölze. Die vierspurige Klotzstraße/Benrather Straße schneidet den Park von der Fußgängerzone Mittelstraße ab. Dieser Übergang soll auch umgestaltet werden, um die schöne Grünanlage besser mit der Innenstadt und der Fußgängerzone zu verbinden. Das wird sicher dazu beitragen, dass viele Hildener ihren Stadtpark neu entdecken.