Haan Stadt Haan rodet Bäume auf dem Bauplatz der Kita Erikaweg
Haan. · Anwohner sind erschüttert. 2020 soll das Projekt fertig sein.
Rund 4,5 Millionen Euro investiert die Stadt Haan in den Neubau der viergruppigen städtischen Kita am Erikaweg. Vor wenigen Tagen ist das gesamte Areal an der Ecke Ohligser Straße/Erikaweg gerodet worden. In Kürze sorgt das Tiefbauamt für die Verlegung der Abwasserleitungen nach Bebauungsplan. Ende März soll der Kita-Bau beginnen und zu Beginn des Kita-Jahres 2020/21 abgeschlossen sein.
„Einige der alten Bäume sollten doch stehen bleiben, hatte man uns bei der Stadt gesagt. Doch jetzt ist alles niedergemäht“, ist Martina Post, Anwohnerin des Erikaweges, erschüttert. Sie hat Angst, dass im weiteren Verlauf der Straße weitere Bäume gefällt werden könnten, weil Parkplätze angelegt werden sollen. „Ich fühle mich ausgeliefert“, sagt die Bürgerin.
Am Freitag unterzeichnete Bürgermeisterin Bettina Warnecke den Vertrag mit dem Bauunternehmen. In diesem Jahr werden noch rund 2,05 Millionen Euro investiert, im kommenden Jahr weitere 2,41 Millionen. Hinzu kommen rund 300 000 Euro für das Außenspielgelände. „Im U 3-Bereich liegt Haan bereits auf Platz eins im gesamten Kreisgebiet. Mit diesem Bauprojekt am Erikaweg wollen wir nun auch im Ü 3-Bereich dem Bedarf Rechnung tragen“, erklärte die Bürgermeisterin.
Zwei der vier Gruppen, die im nächsten Jahr am Erikaweg einziehen, gibt es derzeit schon. Denn die Stadt hat in der bis Ende 2017 von der Privaten Kindergruppe genutzten alten Grundschule Bachstraße – die Einrichtung des privaten Trägers zog Anfang 2018 in den auf dem Schulgelände errichteten Neubau um – einige Räume renoviert und dort Kapazitäten geschaffen. Damit konnte der größte Nachfragedruck nach Kita-Plätzen schon einmal aufgelöst werden.
Die angenommenen 3,3 Millionen Baukosten reichen nicht aus
Mitte 2017 fasste der Stadtrat den Beschluss, die zweite städtische Kita am Erikaweg zu realisieren. Das Gelände stand im Eigentum der Stadt. Seine Größe (klein für die Bauaufgabe), der Zuschnitt und der Anteil der Waldflächen, die kleinteilige Umgebungsbebauung und auch Erschließungsfragen stellten das Gebäudemanagement vor Herausforderungen. In dieser Abteilung des Rathauses wurde eine Vorplanung entwickelt und mit dem Jugendamt abgestimmt. Der Entwurf wurde den interessierten Bauunternehmen in der Ausschreibung als verbindlich vorgegeben. Die ursprünglich angenommenen 3,3 Millionen Euro Baukosten reichten am Ende aber nicht aus. Faktoren für die höheren Kosten waren unter anderem die Unterkellerung sowie die Verlegung von Leitungen und nicht zuletzt die allgemein gestiegenen Baukosten. Ausschreibungen der öffentlichen Hand gestalteten sich in letzter Zeit immer schwieriger. Zum Teil gibt es kaum noch Rücklauf von Unternehmen.