Die golfenden Geschwister gehen auf Titeljagd

Céline und Henri Wachsmann sind die amtierenden Hildener Stadtmeister.

Die golfenden Geschwister gehen auf Titeljagd
Foto: Simone Bahrmann

Hilden. Golf ist Leistungssport. Daran lassen die Geschwister Henri (21) und Céline Wachsmann (14) keinen Zweifel aufkommen. Kondition und Konzentration sind wichtig für den Erfolg. Den haben die Hildener: Sie sind die amtierenden Stadtmeister und wollen ihre Titel am 17. Mai auf der Anlage des Golfclubs Velbert verteidigen.

Beide gehören dort zu den Favoriten. Vor allem Céline, die als Jugendliche in der Damenwertung antritt. Für Henri wird es schwieriger. Starke Konkurrenz kommt aus der eigenen Familie: Sein Bruder Robert (23) ist Vize-Stadtmeister.

Woher ihr Talent für das Spiel mit dem kleinen Ball kommt, können die Geschwister nicht erklären. Durch die Familie vorbelastet sind sie nicht. Sportlich sind sie. Beide haben Tennis gespielt, Henri auch Fußball. „Dadurch haben wir wohl das Ballgefühl mitgebracht“, sagt Henri.

Gefühl allein reicht aber nicht. Auch Fleiß und Ehrgeiz gehören dazu. Drei- bis viermal die Woche stehen sie auf dem Platz. Auch im Winter. Dann wird in der Halle geübt. Viel Zeit für andere Aktivitäten bleibt da nicht.

Der Aufwand zahlt sich aus. Henri hat 2012 in Frankfurt/Main das Finale der bundesweiten Spielserie um den Deka-Cup gewonnen. Im vorigen Jahr war er Zweiter — bei mehr als 10 000 Spielern in der Qualifikation. Céline hat im vergangenen Jahr bei der nordrhein-westfälischen Jugendmeisterschaft den vierten Platz belegt und 2012 das Finale der Deutschen Meisterschaften in ihrer Altersklasse erreicht.

Dass mancher Mitschüler behauptet, Golf sei kein Sport, ärgert Céline. „Ein Turnier dauert fünf Stunden. Wir gehen acht bis zehn Kilometer und haben die schwere Tasche dabei“, sagt sie. Die wiegt 15 Kilogramm.

Einmal in Fahrt räumt sie mit einem weiteren Vorurteil auf: „Golf ist kein Einzelsport. Wir spielen in einer Mannschaft.“ Einen Unterschied zu Mannschaftssportarten gibt es dennoch: „Ich bin nicht von der Leistung anderer abhängig“, sagt der 21-Jährige.

Bei einer weiteren Frage verschlägt es ihm fast die Sprache: Ist Golf ein Sport für Betuchte? „Golf ist günstiger als Tennis. Kinder und Jugendliche zahlen im Club einen Jahresbeitrag von 150 bis 300 Euro. Teuer ist nur die Ausrüstung — und die kann ich auch gebraucht kaufen.“