Die Haaner Wählergemeinschaft nimmt die Stadt in die Pflicht

Die Initiative Lebenswertes Haan sieht sich vom Ministerium unterstützt. Ihre Forderung lautet: „Stopp für den Schwerlastverkehr“.

Foto: Stefan Fries

Haan. Lärm und Dreck durch Schwerverkehr auf den Straßen der Stadt regen die Anwohner in Haan auf: Zuletzt gingen Anfang Dezember mehr als 80 Bürger für eine neue Verkehrsplanung auf die Straße.

Jetzt fordert die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH): Die Stadtverwaltung muss sich um rechtliche Möglichkeiten kümmern und die Regelungen ausarbeiten, um Laster aus der Stadt heraus zu halten.

Die im vergangenen Jahr gegründete Gruppierung sieht sich durch Stellungnahmen des Verkehrsministeriums in ihrem Vorhaben durchaus unterstützt.

Zuletzt, kurz vor Weihnachten, habe das Ministerium mitgeteilt, dass planerische Grundsatzentscheidungen zur Sperrung von Hauptverkehrsstraßen der Stadt obliegen, erläutern WLH-Vorsitzende und Meike Lukat, die auch fraktionsloses Mitglied im derzeitigen Stadtrat ist.

„Ist es unsere Aufgabe, die Arbeit der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters zu machen?“, fragt Lukat — und formuliert damit zugleich das wichtigste Thema der WLH für den kommenden Kommunalwahlkampf. Lukat: „Wir wissen, dass wir für Haan wesentlich mehr erreichen können, als irgendwann ein wenig Flüsterasphalt und nette Gespräche in der Nachbarstadt, ob diese sich denn ihres Schwerlastverkehrs selbstständig annehmen können.“

Damit spielt sie auf die Einschätzung vieler Haaner an, dass der Lasterverkehr in der Stadt vor allem Solingen zugute komme, das selbst keinen Autobahnanschluss auf eigenem Gebiet hat.

Die Wählergemeinschaft hat sich inzwischen als Unterstützerin des „Skate & Bike Area“ für Jugendliche Rollsportfans an der Landstraße positioniert und die Nutzung von Turnhallen mit Harz als Haftmittel unterstützt. Die ist inzwischen für eine Testphase gestattet. Ein weiterer Antrag unterstützt die Haaner Tafel bei ihrer Bewerbung um städtische Mittel.

Bezüglich der Lärmentlastung im Verkehr verweist die Stadtverwaltung weiter auf die Rechtslage: Der Stadt fehle die Handhabe, ihre Straßen für Teile des Durchgangsverkehrs zu sperren. Die Martin-Luther- und die Kaiserstraße gehörten zum sogenannten Vorrang-Netz, das auf Beschluss des Stadtrats hin der Polizei und den Rettungsdiensten für Einsatzfahrten zur Verfügung stehe.

Zumindest was den Straßentausch zwischen Turn- und Martin-Luther-Straße angeht, steht im beginnenden Jahr eine Entscheidung an: Am 22. Januar verhandelt das Verwaltungsgericht Düsseldorf über die Rechtmäßigkeit dieser Maßnahme. Neun Anwohner hatten dagegen geklagt.