Die Hildener Installateure rücken mit Uniform an

Das THW hat jetzt eine neue Fachgruppe Infrastruktur.

Foto: Staschik

Hilden. Das Technische Hilfswerk — das sind 80 000 Freiwillige, die bei Unfällen und Katastrophen Menschen zu Hilfe eilen. Auch in Hilden gibt es einen Ortsverband. Mit seinen 25 Jahren ist er der jüngste in Nordrhein-Westfalen. Das THW Hilden hat seit diesem Jahr eine neue Fachgruppe „Infrastruktur“. Sie ist darauf spezialisiert, Camps, Gebäude oder Notunterkünfte schnell und sicher mit Gas, Wasser und Strom zu versorgen. Installateure mit Blaulicht, könnte man verkürzt sagen.

Ortsbeauftragter ist seit 15 Jahren Jörg Lobe. Die 60 Helfer haben ihn jetzt für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren vorgeschlagen. Und seinen Stellvertreter Roland Peters auch. Landesbeauftragte Dr. Hans-Ingo Schliwienski hat diesem Wunsch gern entsprochen. Ein Kompliment für die beiden. Lobe kam schon mit 13 zum Technischen Hilfswerk: „Mein Vater hat mich mitgenommen.“ Der war THW-Beauftragter in Heiligenhaus. Jörg Lobes Tochter Lynn (12) und sein Sohn Nick (16) sind auch beide beim Technischen Hilfswerk. Man könnte auch sagen: Familie Lobe lebt das THW. Der 44-jährige Elektromeister ist Sachverständiger bei der Dekra für Elektrotechnik und Arbeitssicherheit, opfert aber viel Zeit für das Technische Hilfswerk: Zugführer, Ausbildungsbeauftragter, Ortsbeauftragter und seit zehn Jahren auch Kreisbeauftragter: Jörg Lobe hat in seiner Freizeit schon viele Lehrgänge besucht, um fit zu sein fürs Ehrenamt.

„Ohne den Rückhalt durch meine Familie könnte ich das alles nichtmachen“, weiß der 44-Jährige. Nie vergessen hat er den Einsatz nach der Gasexplosion 1997 in der Düsseldorfer Krahestraße. Der Hausbesitzer hatte einen Komplizen dazu angestiftet, das Haus in die Luft zu jagen. Sechs Bewohner starben. „Drei Tage haben wir Stein für Stein abgetragen und nach Verschütteten gesucht“, erinnert sich Lobe: „Das brauche ich nicht noch mal.“ Er und sein Stellvertreter Roland Peters sind ein gut eingespieltes Team.