Die Sekundarschule kommt
Ausschuss beschließt die Auflösung von städtischer Haupt- und Realschule.
Hilden. „Aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen wird deutlich, dass Hilden in Sachen Hauptschule handeln muss“, sagte der Sozialwissenschaftler Detlef Garbe in der Sitzung des Schul- und Sportausschusses am Mittwochabend. Und auch bei der Realschule seien die Zahlen, was die Mindestgröße der Eingangsklassen angeht, kritisch zu betrachten. „Meine klare Empfehlung: Die Errichtung einer Sekundarschule in die Wege leiten“, sagte Garbe.
Die nackten Zahlen unterstreichen die Einschätzung Garbes, der im Auftrag der Stadt den Schulentwicklungsplan für die weiterführenden Schulen erstellt hat. So könne für das Schuljahr 2012/2013 an der Theodor-Heuss-Hauptschule keine Eingangsklasse mehr gebildet werden. Gerade einmal acht Schüler haben sich angemeldet. „Nach Vorgabe der Bezirksregierung Düsseldorf ist die Schule sukzessive aufzulösen“, heißt es dazu in der Vorlage der Stadtverwaltung.
51 Anmeldungen liegen aktuell für die Wilhelm-Fabry-Realschule vor, so dass auch im kommenden Schuljahr zweizügig geplant werden kann. Im Gegensatz zur Schulform Gymnasium, wo die Anmeldezahlen konstant gut seien, habe die Realschule in Hilden aber keine Zukunft.
Einstimmig beschlossen die Ausschussmitglieder daher die Auflösung der Theodor-Heuss-Hauptschule. Ab dem Schuljahr 2012/2013 werden keine Schüler für die Eingangsklasse mehr aufgenommen. Die Schule werde aber so lange weitergeführt, wie ein ordnungsgemäßer Betrieb aufrechterhalten werden kann. Aufgelöst wird auch die Wilhelm-Fabry-Realschule — und zwar Schritt für Schritt beginnend mit dem Schuljahr 2013/2014, so dass dann ebenfalls keine Eingangsklassen mehr gebildet werden.
„Wir hätten lieber eine andere Entscheidung getroffen“, sagte CDU-Ratsfrau Claudia Schlottmann und brachte damit auf den Punkt, was viele andere Politiker auch gedacht haben. „Wir sehen das Ganze mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Weinend wegen des Aus’ der Hauptschule, lachend, weil die Sekundarschule eine neue Chance bedeutet“, sagte sie. Gleichzeitig dankten sie und Schuldezernent Reinhard Gatzke den Lehrern der Fabry-Realschule, „die sich sehr für die Sekundarschule starkgemacht haben und damit gleichzeitig das Ende ihrer eigenen Schule beschlossen haben“.
Den Betrieb aufnehmen soll die neue Sekundarschule mit dem Schuljahresbeginn 2013/2014 — und zwar in den Räumlichkeiten der Wilhelm-Fabry-Realschule, die dafür umgebaut und teilsaniert wird.