Die Solarquelle sprudelt - Stromproduktion auf dem Dach der Felsenquelle

Seit 2002 wird auf dem Dach der Felsenquelle Strom aus Sonnenlicht gewonnen. 2011 erwies sich als Rekordjahr.

Haan. Zu regnerisch, zu kalt, zu wenig Sonnenstrahlen. Die Erinnerungen an den Sommer 2011 sind im wahrsten Sinne des Wortes trübe. Vor allem die Monate Juli und August sind vielen negativ im Gedächtnis geblieben.

Dass sich die Sonne aber gar nicht so viel seltener als im Durchschnitt über Haan gezeigt hat, macht ein Blick in die Ergebnisse der „Haaner Solarquelle“ deutlich. Die Fotovoltaikanlage, die von der Bürgerenergie Haan betrieben wird, ist auf dem Dach der Haaner Felsenquelle montiert und produziert seit Ende 2002 umweltfreundlichen Strom. Im Juli vergangenen Jahres konnten immerhin 3679 Kilowattstunden erzeugt werden — mehr als im Vergleichszeitraum 2007 und 2008. Auch das August-Ergebnis 2011 liegt mit 3927 Kilowattstunden über dem seit Inbetriebnahme verzeichneten August-Durchschnittswert von rund 3770 Kilowattstunden.

2011 war für die Betreiber insgesamt ein Rekordjahr: Im Mai konnte zunächst mit 5582 Kilowattstunden das beste Monatsergebnis aller Zeiten verzeichnet werden, und am Jahresende standen 36 505 produzierte Kilowattstunden auf dem Zähler — mehr als je zuvor. „Also können wir uns über das Wetter im vergangenen Jahr nun wirklich nicht beschweren“, sagt Frank Wolfermann, der die Anlage konzipiert hat und Geschäftsführer der Bürgerenergie Haan GbR ist: „Der tolle Frühling und der schöne Herbst haben es einfach ’rausgerissen, und der nicht so tolle Sommer konnte das hervorragende Gesamtergebnis nicht ruinieren.“ Wolfermann findet: „So kann es weitergehen.“

Finanziert wurde die insgesamt 197 397 Euro teure Anlage einst aus Eigenmitteln, durch Zuschüsse des Förderprogramms Rationale Energienutzung und KfW-Kredite. „In diesem Jahr können wir die letzten beiden Kreditraten zurückzahlen“, kündigt Wolfermann an. Spätestens im nächsten Jahr werden die 34 Gesellschafter, die vor dem Bau insgesamt 117 Anteile á 511,29 Euro (1000 D-Mark) erworben hatten, also die ersten Ausschüttungen erhalten.

Der in Haan erzeugte Strom wird in das RWE-Netz eingespeist. Im vergangenen Jahr konnte so ein Ertrag von 18 373 Euro erzielt werden. Wolfermann betont jedoch: „Wichtiger als die Geldeinnahme ist den Gesellschaftern allerdings die Ersparnis von CO2, Schwefeldioxid und besonders Atommüll.“

Seit der Einweihung konnten auf dem Dach der Felsenquelle rund 236 500 Kilowattstunden Strom produziert werden, der Jahresdurchschnitt liegt bei 30 325 Kilowattstunden. Im Vergleich: Ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt verbraucht etwa 2700 Kilowattstunden pro Jahr. Ursprünglich hatte die Bürgerenergie Haan geplant, ein Windrad zu errichten. Jedoch hatte sich der vorgesehene Standort nach einer mehr als einjährigen Windmessung als nicht wirtschaftlich erwiesen.