Ein Hoch aufs Ferien—Festival
Sieben Wochen — bis zum 9. August — dauert der Haaner Sommer, der am Samstag mit Tänzen, Gottesdienst und Livemusik startete und viele Besucher schon begeisterte.
Zu Sand und Sommer fehlt zwar noch die Sonne, doch die Kinder haben dennoch großen Spaß daran, am Strand mitten im Häusermeer zu spielen.
Tatjana Galiev, Besucherin
Erik (5) freut sich über die Burg, die andere gebaut haben. Sein Bruder Emil (4) macht es sich schon mal auf dem Thron bequem. „Ich bin der König“, sagt er stolz. Doch so richtig scheint es ihm auf dem gelben Plastikstuhl doch nicht zu gefallen und gemeinsam beginnen die beiden Jungs die Residenz umzugestalten. „Wir sind einfach vorbeigekommen, haben das hier gesehen und sind geblieben“, sagt Tatjana Galiev. Für sie ist der Besuch beim Haaner Sommer eine Premiere. „Das ist eine richtig tolle Sache.“
Zur Eröffnung des Spektakels auf dem Neuen Markt sorgen die Cheerleader der Cool Cats für Stimmung. „Das Publikum ist begeistert mitgegangen und das über alle Generationen hinweg“, lobt Rebecca Weber. „Solche Auftritte machen uns viel Spaß“, ergänzt Jessica Joppig.
Stolz blickt Vorstandsmitglied Mike Halfter auf die Entwicklung des Ferienfestivals unter freiem Himmel zurück. „Vor neun Jahren haben wir mit 50 Quadratmetern Sand und zwei Sonnenschirmen angefangen.
Inzwischen bieten wir sieben Wochen kostenloses Programm, das die Bürger tragen und sich ganz aus Spenden finanziert. Das ist deutschlandweit einzigartig.“ Bei mehr als 100 Veranstaltungen haben Künstler und Vereine die Chance, sich zu präsentieren.
„Selbst wenn es bei den Konzerten abends mal länger geht, haben die Nachbarn sehr viel Verständnis. Sie bringen uns morgens schon um 6.30 Uhr Frühstück, wenn wir hier den Sand harken und alles sauber machen“, berichtet Irena Steinjahn.
Sie hat sich um das Programm gekümmert und freut sich besonders auf die Partyband „Soulfood Company“, den Auftritt von Miss Otis, einer ehemaligen Haanerin, die vom Bodensee anreist, und Klaus, den Geiger. „Das ist ein richtiges Unikum und sehr witzig. Außerdem ist es uns gelungen, den Kabarettisten Klaus Renzel zu verpflichten.“
Die Gemeinschaft ist für Mohammed Mouzouri das Entscheidende. „Hier treffe ich nette Leute und es ist einfach schön, hier zu sein“, sagt der Ehrenamtler. Er verbringt als Teil der Strandaufsicht während des Haaner Sommers fast seine gesamte Freizeit auf dem Neuen Markt.
Veronika John-Wickel gehört ebenfalls zu den Stammgästen. Mit Elan trommelt sie auf den Gymnastik-Bällen herum, die Barry Morley vom Haaner TV aufgebaut hat. „Drums alive ist eine rhythmische Sportart, die Aerobic-Elemente mit Musik verbindet“, erklärt der Übungsleiter das Mitmach-Angebot. Veronika John-Wickel gefällt es. „Das macht richtig Spaß, aber ich merke schon, dass es auch Sport ist.“ Die Besucherin freut sich schon auf den Büchermarkt, die Lesungen und Konzerte. John-Winkel: „Ich bin oft hier.“