Ein Ladenlokal wird zur Galerie

Skulpturen und Bilder zeigt die Neanderart-Group in einem früherem Geschäft an der Dieker Straße 33.

Foto: Stephan Köhlen

Haan. Viele Passanten schauen interessiert, ein wenig überrascht und ziemlich neugierig durch die Schaufensterscheiben. Seit gut einer Woche hat in einem leerstehenden Ladenlokal an der Dieker Straße 33 die NeanderArtgroup Einzug gehalten. Nun sind hier statt leerer Wände Gemälde, Skulpturen und Objekte zu sehen. „Das kam durch einen befreundeten Fotografen“, erklärt Ralf Buchholz, der gemeinsam mit Hans Jürgen Rahlenbeck die erste Ausstellung gestaltet hat. „Seiner Frau gehört das Ladenlokal und wir bekamen einen Anruf, ob wir Interesse hätten, für eine Zwischenzeit hier auszustellen.“

Das hatten die 32 Künstler der NeanderArtgroup. Ralf Buchholz hat neben Speckstein-Skulpturen auch kleine Bilder im Schaufenster stehen und eine Wand mit großformatigen Werken bestückt. „Ich male meistens nach Musik“, verrät Buchholz schmunzelnd. „Im Atelier mache ich volle Kanne Musik an und dann kreist der Pinsel über der Leinwand.“ Normalerweise hört er die Musik allerdings über Kopfhörer, so dass ihn nichts ablenken kann. Seine Bilder sind — entsprechend der fetzigen Musik — lebendig, ja bewegt. Die Farben kontrastieren und fließen ineinander, bilden Gegensätze, um sich doch zu einem Ganzen zu vereinen. Hans Jürgen Rahlenbeck hat vor zwanzig Jahren mit Airbrush-Malerei begonnen. Dann kam die Acrylmalerei. „Seit einigen Jahren mache ich Objekte“, sagt der Solinger. Dazu verwendet er meist uraltes Holz, das er mit modernen Materialien kombiniert.

Bei den Objekten von Hans Jürgen Rahlenbeck ist nicht immer alles so, wie es scheint. Die massiven Metall-Geflechte, die auf dem alten Holz ruhen, wirken gewaltig — aber das sieht nur so aus. Denn in Wirklichkeit sind sie aus Schaumstoff und sehr leicht. Auch seine Bilder sind Kombinationen. „Das hier ist hochglanzpoliertes Aluminium“, erklärt er und weist dabei auf die Metallquadrate, die sich wie Glanzpunkte aus der grau-weißen Acrylfarbe hervorheben. Auf einem weiteren Bild hat er leuchtende Rottöne mit goldenen Bronzegebilden vereint. „Ich bin sehr experimentierfreudig“, sagt Rahlenbeck.

Seine Werke werden noch zwei Wochen zu sehen sein, dann wird ihn Lothar Kniep ablösen, der aus seinem Atelier „Kunstknieperei“ in Alt-Erkrath vor allem Monotypien mitbringen wird. „Ich arbeite mit einer Kupferdruckpresse“, verrät der Künstler. Seine abstrakten Drucke sind alles Unikate.

Dagegen werden die Bilder von Ralf Buchholz in Kürze bereits durch Kollagen und abstrakte Bilder der beiden Künstlerinnen Inge Woeste und Rita Lasch abgelöst. „Wir wollen etwa alle zwei Wochen neue Künstler hier hereinbringen“, erklärt Buchholz, „damit die Leute immer etwas Neues zu sehen bekommen.“ Bis August steht der NeanderArtgroup das Ladenlokal zur Verfügung. Dann zieht ein neuer Mieter ein. Bis dahin ist die Galerie mittwochs von 10 bis 14 und jeden Samstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.