Ein neues Konzept für das Abwasser

Zwölf Millionen Euro will die Stadt in den kommenden elf Jahren in die Instandhaltung des Kanalnetzes investieren.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Rund zwölf Millionen Euro sollen in das Kanalnetz der Stadt Haan investiert werden. Und zwar bis ins Jahr 2025. So lange reicht das Abwasserbeseitigungskonzept, mit dem sich der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr in seiner Sitzung am Donnerstag, 30. Oktober (17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus, Prälat-Marschall-Straße 60) erstmals befassen wird.

Im Untergrund der Stadt Haan stecken enorme Werte. Laut Eröffnungsbilanz der Stadt aus dem Jahr 2009 summierte sich das Kanalvermögen auf rund 18 Millionen Euro. Durch die gut 200 Rohrkilometer wird Schmutzwasser zu den Kläranlagen geleitet. Regenwasser wird zu Rückhaltebauwerken geführt und von dort aus dosiert in Bäche abgegeben.

Das Abwasserbeseitigungskonzept für Haan wurde 1985 erstmalig aufgestellt. 1994 gab es die erste, 1999 die zweite Fortschreibung. Nach aktueller Gesetzgebung müssen die Städte alle sechs Jahre den Wasserbehörden den Stand der Abwasserbeseitigung darstellen. Das Konzept ist im Grunde eine Absichtserklärung dafür, was alles gemacht werden soll.

Das Konzept lebt aber auch. So dachte bei Beschluss der jüngsten Fortschreibung noch niemand an den Technologiepark. Und auch nach der abwassertechnischen Realisierung gab es schon wieder Änderungen: Die Wasserbehörde ordnete innerhalb des großen Rückhaltebeckens den Bau eines 500 000 Euro teuren „Retentionsfilters“ an, der das Wasser vor der Einleitung in den Mahnerter Bach zusätzlich reinigt.

„Wasserrecht ist das einzige, das keinen Bestandsschutz kennt“, erklärt Haans Tiefbauamtsleiter Guido Mering die Tatsache, dass immer wieder Projekte verschoben werden müssen, weil neue angeordnet werden.

Das größte Vorhaben auf der langen Liste ist die „Ertüchtigung der Mischwasser-Einleitungen in den Sandbach“. Gut drei Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Konkret soll die Einleitung von Regenwasser in den Sandbach für das Gewässer verträglicher gestaltet werden.

Da aber an den Überlaufbecken Talstraße, Böttingerstraße und Sanddornweg keine Erweiterungen errichtet werden können, muss wohl ein sehr großer Kanal am Sandbach entlang verlegt und bis ins Rückhaltebecken des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes neben dem früheren Segelfluggelände gebaut werden. Zwischen 2015 und 2018 soll, laut Konzept, das Vorhaben verwirklicht werden.

Mit der Aufstellung des Abwasserbeseitigungskonzeptes soll die Stadt darlegen, wie, wo und wann sie welche Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchführen will. Sämtliche Investitionen in das Kanalnetz werden über die Abwassergebühren refinanziert, die jeder Bürger gemäß seines Frischwasserverbrauches und des Versiegelungsgrades seines Grundstücks bezahlen muss.