Katastrophenschutz in Haan Seminar erörtert Möglichkeiten des Hochwasserschutzes
Haan · Extremwetterereignisse nehmen aufgrund des Klimawandels in letzter Zeit zu. Eine der Folgen: Überschwemmungen. Ein Seminar in Haan befasst sich damit, wie sich die Menschen besser dagegen wappnen können.
(tg) Überflutete Wohngebiete. Menschen, die versuchen, ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Verzweifelte Anwohner, die nach dem Abziehen des Wassers den Schlamm aus ihren Häusern kehren: Die Bilder sind zu einer traurigen Routine geworden. Auch in unserer Region kennt die Bevölkerung das Phänomen nur allzu gut. Die Erinnerung an das Jahrhunderthochwasser, das im Juli 2021 unter anderem Gruiten-Dorf schwer heimsuchte, ist noch frisch. Das Ereignis hatte eine Sensibilisierung der Politik für die Problematik zur Folge.
Ein Beispiel dafür ist ein vom Kreisverband Mettmann der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) der CDU ausgerichtetes Seminar, das am Mittwoch, 29. Mai, in Haan stattfindet. Thema: „Aktuelle Gefahren von Naturkatastrophen am Beispiel von Dauer-/Starkregenereignissen und erste Lösungshilfen“. Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Rats- und Ausschussmitglieder und möchte die Thematik aus einem regionalen Blickwinkel ins Auge fassen. Der Referent Hans-Walter Borries ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Wirtschafts- und Sicherheitsstudien Firmitas in Witten. Die Einrichtung forscht unter anderem zu Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Krisenmanagement.
Für Haan sind entlang von Itter und Düssel durch die Bezirksregierung Überschwemmungsgebiete festgelegt. Dies dient dazu, die betroffenen Anwohner über die Gefährdung informieren, eine weitere Bebauung und Versiegelung zu verhindern oder zumindest einzugrenzen sowie Wasserrückhalteflächen zu schaffen. Kreis und Stadt weisen auf ihren Webseiten darauf hin, dass außerdem jeder Hausbesitzer dafür verantwortlich ist, seine Immobilie bestmöglich zu schützen.
Es dürfte interessant sein zu erfahren, ob die Erkenntnisse des Seminars über das hinausgehen, was in Haan besonders bei den betroffenen Anwohnern bereits bekannt ist. Die „Interessengemeinschaft Hochwasser Gruiten und Haan“ wirbt seit dem Hochwasser 2021 gegenüber Stadt und Wasserverband BRW für ein tragfähiges Schutzkonzept. In der Sitzung des Umwelt- und Mobilitätsausschusses der Stadt Haan an diesem Dienstag, 28. Mai, präsentiert ein Gutachter seinen Abschlussbericht eines Hochwasserschutzkonzepts für Gruiten. Er kommt zu dem Schluss, dass für den Ort bei der Anlage von zusätzlichen Rückhaltebecken nur ein sehr begrenzter Spielraum besteht. Für den Haaner CDU-Fraktionsvorsitzenden Jens Lemke ist klar: „Den Hochwasserschutz alleine auf die Schultern der Bewohner von Gruiten-Dorf zu legen, kommt für uns nicht infrage.“
Das Seminar findet von 17 bis 20.15 Uhr in der CDU-Geschäftsstelle, Bahnhofstraße 43, statt. Interessierte können sich unter a.braun-kohl@t-online.de oder kontakt@cdu-kreismettmann.de anmelden. Die Tagungsgebühr beträgt 7,50 Euro (darin ist ein kleiner Imbiss enthalten). Für Fragen der Teilnehmer steht der Referent gerne zur Verfügung.