Haaner Sportanlage neu bestückt Fitnesstraining unter freiem Himmel

Haan · Nach dreijähriger Vorlaufzeit wurde diese Woche endlich die neue Outdoor-Fitness-Anlage auf dem Sportplatz in Gruiten eingeweiht.

Arnd Vossieg führt die neue Fitnessanlage vor.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Sportmuffel haben nun einige Ausreden weniger, warum es mit dem Sport nicht klappt. Hohe Mitgliedsbeiträge, unzureichende Öffnungszeiten oder gar stickige Fitnessstudios können bei diesem neuen Angebot nicht mehr angeführt werden. Denn die neue Outdoor-Fitness-Anlage auf dem Sportplatz Gruiten ist für jeden zugänglich und gänzlich kostenlos. Das Training findet zudem unter freiem Himmel statt. Und das passt, pünktlich zur jetzigen Freiluftsaison, natürlich hervorragend.

Arnd Vossieg, Vorsitzender des Sportverbands Haan, Initiator und Auftraggeber dieser Anlage, versuchte sich diese Woche bei der offiziellen Eröffnung als erster auf den neuen Geräten. Die insgesamt acht Stationen bieten ein komplettes Kraftausdauertraining. Durch unterschiedliche Übungen auf den fest verankerten Edelstahlgeräten lassen sich hier nicht nur Bauch-Beine-Po trainieren, sondern auch Brust und Rücken. Für Vossieg nach der langen Vorlaufzeit ein großer Erfolg.

Den ersten Antrag zu diesem Projekt stellte der Sportverband Haan im Dezember 2021 ans Land NRW. Gebaut sollte der Fitness-Parcours nämlich mit Mitteln des NRW-Förderprogramms „Moderne Sportstätte 2022“. Im Juni 2022 stimmte der Stadtrat dem Projekt zu und erklärte sich gar bereit, nicht nur einen vorgeschriebenen Eigenanteil von 10 Prozent beizusteuern, sondern sich auch für mindestens zehn Jahre um die Pflege und Instandhaltung der Anlage zu kümmern. Im Dezember 2023 folgte schließlich der Bauantrag. Seit Mitte April dieses Jahres steht nun die neue Anlage und bereichert den Sportplatz Gruiten um ein zusätzliches Trainingsangebot. „Die Sportgeräte sind ein erheblicher Zusatz für den Sportplatz“, urteilt Vossieg. Die Idee zur Anlage entstand eigentlich während der Corona-Pandemie, als Sport nur noch unter freiem Himmel und auf Abstand betrieben werden konnte. In jener Zeit waren Fitnessstudios geschlossen und eine solche Freiluftanlage wäre eine gute Alternative gewesen. Die Pandemie ist mittlerweile für beendet erklärt worden, doch der Gedanke blieb – ebenso wie das bereits angestoßene Projekt. Und auch ohne Kontaktbeschränkungen ist die Anlage – besonders in den warmen Sommermonaten – ein großer Zugewinn, weil sie Fitness für jedermann ermöglicht.

Der Sportplatz Gruiten wurde dabei sehr bewusst als Standort ausgewählt, verrät Vossieg. „Es ist der beste Platz dafür.“ Spielplätze oder Wohngebiete hätte sich der Sportverband angeschaut, doch um Ärger mit den Anwohnern zu vermeiden, entschieden sich die Sportler für den etwas abgelegeneren Sportplatz in Gruiten. „Auf dem Sportplatz in Haan wäre dafür kein Platz gewesen.“ Ein zusätzlicher Vorteil des Sportplatzes im Vergleich zu einem Spielplatz oder Wohngebiet: „Hier können die Nutzer sich auch erstmal auf der Tartanbahn warmlaufen, ehe sie an die Geräte gehen“, erklärt Vossieg.

An den Geräten wird
auf eigene Gefahr trainiert

Die acht Edelstahlgeräte sind mit einem Sticker versehen, auf denen mögliche Übungen erklärt sind. Wie bei solchen Freiluftanlagen vorgeschrieben, wurde auch hier eine Fallschutzmatte verlegt, sodass mögliche Stürze abgefedert werden. Trainiert wird auf diesen Anlagen sonst allerdings auf eigene Gefahr. Wer sich überschätzt und verhebt, kann sich nicht bei anderen für seine falsch ausgeführten Übungen beklagen. Den Haanern dürfte das Konzept solcher Anlagen allerdings schon bekannt sein. Die Outdoor-Fitness-Anlage in Gruiten ist nicht die erste in der Stadt. Im Technologiepark sowie in einer älteren Version auf der Skateranlage stehen den Bürgern ähnliche Anlagen bereits zur Verfügung. Vereinzelte Geräte sind auch im Bachtal geplant.

Für die sportbegeisterte Bürgermeisterin Bettina Warnecke war die Eröffnung der neuen Anlage ein erfreulicher Anlass, wenn auch mit viel Vorlauf verbunden. „Zwei Jahre sind seit dem Antrag vergangen. Das war ein kleiner Marathon, kein Sprint.“ Ihr großer Dank galt den Sportlern, die mit viel Ausdauer an dieser Anlage geplant und gebaut hätten. „Sie haben nicht nur die Fördermittel beantragt, sondern auch die Planung übernommen und waren Ideengeber.“ Arnd Vossieg nannte die Anlage „die allerschönste Long Covid Sache“, denn „long hat es tatsächlich gedauert und entstanden ist sie durch Corona.“