Firma Kampa + Aretz: Der letzte Tag in Haan
Das Unternehmen hat seinen Umzug nach Vohwinkel am Freitag abgeschlossen. Die Abrissbagger sind bereits bei der Arbeit.
Haan. Jürgen Krabs sagt es ganz emotionslos: „Wir haben Haan jetzt restlos verlassen. Wir sind raus.“
Der Geschäftsführer der Firma Kampa + Aretz, die bis Freitag ihren Firmensitz an der Düsseldorfer Straße hatte, ist derzeit schwer zu erreichen. Er pendelt zwischen Haan, seinem Büro zu Hause und dem neuen Firmensitz in Wuppertal-Vohwinkel ständig hin und her.
Nachgehakt
Während im hinteren Bereich des ehemaligen Haaner Firmensitzes bereits die Bagger beim Abbruch der Werkshallen jede Menge Lärm, Staub und Schutt erzeugen, begleitet Krabs den in den letzten Zügen liegenden Umzug. „Alle Maschinen, jedes Werkzeug, alle Büromöbel sind schon an unserer neuen Adresse“, sagt er.
Nur das Büro selbst kann der Geschäftsführer dort noch nicht einrichten. „Der Verwaltungstrakt ist leider noch nicht fertig“, sagt er. So sitzen zwei seiner Mitarbeiterinnen jetzt in seinem Büro zu Hause. Und weil auch die Telefonleitungen noch nicht geschaltet sind, ist das Unternehmen zurzeit noch unter der Haaner Rufnummer erreichbar.
5856 Quadratmeter Fläche hat Krabs im Gewerbegebiet „Voh-Rang“ auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs in Vohwinkel gekauft. Die 2000 Quadratmeter große neue Halle mit vier Krananlagen steht bereits, die Maschinen sind angeschlossen.
Sobald die Fertigbauabnahme abgeschlossen ist, kann die Produktion von Industrie- und Schwerlastanhängern wieder auf Hochtouren laufen. Investiert hat Krabs in eine neue, 16 Meter lange, sechs Meter breite und vier Meter hohe Lackieranlage, in der ein großer Lastwagen Platz hätte.
Nur der Büro- und Sozialtrakt (500 Quadratmeter) ist noch nicht fertig. „Ein paar Wochen müssen wir noch warten, bis wir mit dem Büro umziehen können“, sagt Krabs.
Während sich er und seine 22 Mitarbeiter langsam aber sicher in Vohwinkel einleben, können die Eheleute Nöcker den Abriss aller Firmengebäude auf dem Haaner Gelände, das sie gekauft haben, vorantreiben. „In sechs Wochen erwarten wir die Unternehmen, die dort den Aldi-Markt errichten“, sagt Christoph Nöcker: „Wir wollen schließlich im Frühjahr fertig sein.“
Der Abriss beginnt auf dem hinteren Teil des Geländes, das an die Ohligser Straße grenzt. Dort sorgen Bauzäune dafür, dass Autofahrer und Passanten einen entsprechenden Abstand zu den Bauarbeiten halten. Der Bagger arbeitet sich von dort nach vorne. Auch das ehemalige Verwaltungsgebäude von Kampa muss weichen. Nöcker: „Wir brauchen ja Platz für die Zufahrt.“
Der Neubau für den Discounter werde nicht in herkömmlicher Bauweise errichtet. „Aldi baut inzwischen seine Märkte ganz anders. Von diesen neuen Gebäuden gibt es bislang erst vier Stück“, sagt Nöcker. Ein weiteres werde in Haan errichtet.