Friedensheimfest bringt Sonne ins Herz
Die Begegnungen zwischen Bewohnern und Gästen standen im Mittelpunkt der Sommerparty
Haan. „Der Regen geht nur bis auf die Haut“, tröstete Anne Backhaus, Vorsitzende des Vereins der Freunde des Friedensheims, bei der Eröffnung des Sommerfestes im Friedensheim. Tatsächlich beeinflusste der Blick zum Himmel vorübergehend die Aktivitäten der vielen ehrenamtlichen Helfer, denn es musste schnell reorganisiert, Mobiliar geschleppt und zusätzliche Zelte aufgestellt werden. Schließlich sollten die zahlreichen Musikgruppen trockenen Hauptes auftreten können.
An der Deller Straße gab es diesmal gleich doppelt Grund zum Feiern: Der Verein feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen, ebenso wie das Haaner Seniorenwohnzentrum selbst. Es bietet in vier Wohnbereichen mit acht Häusern Wohn- und Lebensraum für 226 alte und pflegebedürftige Menschen. In direkter Anbindung zum Friedensheim gibt es zudem 36 öffentlich geförderte Altenwohnungen sowie zwölf Service-Wohnungen.
Das Besondere dieses Friedensheim-Festes sind die Begegnungen zwischen Bewohnern und Gästen. Sogar im Bett wurde eine Kranke über den Festplatz geschoben. Als ihr eine Passantin über die Wange streichelte, quittierte sie das mit einem Lächeln. Gisela Tischmeyer-Wiegand, Bewohnerin von Haus 5 seit September vergangenen Jahres, hatte sich besonders schick gemacht für das Fest. Mit Hilfe ihres Rollators bewegte sie sich fit im Gelände. „Alle haben sich um mich gekümmert, als es mir schlecht ging“, sagte sie dankbar. „Ich war damals gar nicht nett. Manchmal wusste ich nicht, was ich so alles von mir gegeben habe. Aber die Pfleger haben mich nicht im Stich gelassen.“ Heute könne sie ihr neues Zuhause akzeptieren und genießen.
Nach dem ökumenischen Gottesdienst zu Beginn des Sommerfestes, den Pfarrer Reiner Nieswandt (katholisch) und Pfarrerin Gabriele Gummel (evangelisch) gemeinsam im Blauen Saal abhielten, spielte der CVJM Bläserchor.
Gisela Tischmeyer-Wiegand, Bewohnerin des Friedensheims, über ihren holprigen Start
Nur der Auftakt einer langen musikalischen Reihe: Es traten der Gospelchor „Clear Voices“ unter der Leitung von Elfriede Jelonek auf, die Musiker des „Haaner Swing Express“ spielten Tanzbares, und zum ersten Mal beteiligten sich nachmittags auch die „Springbreaks“ und die „Tontauben“ am Fest.
Auch der Schlagersänger Rüdiger Schima trat auf, er wurde von vielen Fans bereits sehnsüchtig erwartet. Die Jazztanz-Truppe des HTV und die Samba-Gruppe der Musikschule brachten weitere Stimmung auf den Platz. Und scheinbar überall gleichzeitig schien Pfarrerin Gabriele Gummel die Organisationsfäden perfekt in den Händen zu halten. Aber auch viele Aktive des Friedensheim-Freundeskreises und des Haaner Senioren-Netzwerks kümmerten sich.
Für die Tombola hat sich der Verein der Freunde des Friedensheims um Ursula Fleischhauer zusätzliche Gewinnchancen einfallen lassen. Neben den bewährten Reisegutscheinen für Fahrten zum Beispiel in die Bundeshauptstadt Berlin gab es dieses Mal auch eine Fahrt in einem Heißluftballon zu gewinnen — das war eine Premiere.
Der Erlös des Festes geht zu 100 Prozent an die Bewohner des Friedensheims und soll dieses Jahr für die Anschaffung eines Kleinbusses verwendet werden.