Für neues Familienzentrum haben Hildener zu viel Geld
Das Land gibt keine zusätzlichen Mittel frei, da der Förderbedarf nicht hoch genug ist.
Hilden. Da passt nur der berühmte Satz mit „X“: Das war wohl nix mit der Zertifizierung einer weiteren Kindertagesstätte in Hilden als Familienzentrum. Zumindest zum kommenden Kindergartenjahr 2014/15 bleibt es bei den acht bestehenden Einrichtungen dieser Art in Hilden. Nach einem Erlass des NRW-Familienministeriums werden zunächst Städte gefördert, deren Bedarf größer ist.
„Das hatte ich befürchtet“, sagt Anne Spitzer, Leiterin der Johanniter-Kindertagesstätte am Tucherweg. Ihre Einrichtung und die Caritas-Kita an der Heiligenstraße haben sich um das Gütesiegel beworben. Laut Spitzer sei es „einfach schade für unsere Kita“, dass es mit dem Familienzentrum zunächst nicht klappen wird.
Andererseits kann sie nachvollziehen, dass das Ministerium „aufs Land gesehen“ zu dieser Entscheidung gekommen ist. Die Kita-Leiterin wohnt in Solingen und kann sich vorstellen, „dass es eine Stadt wie Solingen nötiger hat“.
Aufgeschoben ist aber bekanntlich nicht aufgehoben. Darum wird in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am kommenden Donnerstag (18 Uhr, Bürgerhaus, Mittelstraße 40) trotzdem darüber entschieden, welche Kita sich um die Zertifizierung als Familienzentrum bewerben soll. Denn dann können sich der Träger und die Kindertageseinrichtungen bereits jetzt auf die Qualifizierung und Angebotserweiterung vorbereiten.
Das städtische Jugendamt rechnet damit, dass Hilden bei der Zuteilung eines weiteren Kontingents für den Ausbau eines Familienzentrums zum Kindergartenjahr 2015/16 mit Fördergeldern berücksichtigt wird. Ein Fragezeichen steht allerdings auch dann noch hinter der Bewerbung. Denn laut Rundschreiben an die örtlichen Jugendämter setzt die Landesregierung bei den Familienzentren „verstärkt auf den Ausbau in Gebieten mit einem besonderen Bildungs- und Armutsrisiko“.