Ganztag treibt Kosten für Reinigung in die Höhe
Weil die Kinder länger in der Schule sind, werden Funktionsräume wie Toiletten und Flure teilweise dreimal so stark beansprucht.
Hilden. Mit dem Schuljahr 2010/11 sind unter anderem das Helmholtz-Gymnasium und die Wilhelm-Fabry-Realschule in den Ganztagsbetrieb gestartet. Seitdem endet ein Schultag nicht mehr am frühen Nachmittag, sondern einige Stunden später. Und das bringt Folgen mit sich: „Wenn früher 100 Schüler an einem halben Tag jeweils einmal die Toilette benutzt haben, kommt man auf 100 Nutzungen“, sagt Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt. „Jetzt sind es etwa 300 Nutzungen am Tag.“
Klar, dass das auch eine entsprechend stärkere Verschmutzung mit sich bringt — und das gilt nicht nur für die Toiletten, sondern zum Beispiel auch für die Pausenhalle und die Flure, durch die die Schüler mittlerweile viel häufiger laufen als noch vor drei Jahren. „Es ist unbestritten, dass einige Funktionsräume höher durch die Nutzer belastet sind“, bestätigt Norbert Danscheidt.
In einigen Schulen wurden — um mit den Schülern nicht ins Gehege zu kommen — die Reinigungszeiten vom Nachmittag in die Abend- und frühen Morgenstunden verlegt. Danscheidt: „Zusätzlich werden angesichts der Vielzahl der Nutzer am Helmholtz-Gymnasium und an der Wilhelm-Fabry-Realschule Zwischenreinigungen der WC-Anlagen durchgeführt.“
Und dieser Mehraufwand schlägt auch finanziell zu Buche, „erheblich“, sagt Danscheidt: „Das sind mehrere 1000 Euro im Jahr.“ Insgesamt zahlt die Stadt Hilden für die Reinigungsarbeiten in Schulen und dazugehörigen Turnhallen 561 000 Euro im Jahr. Davon werden 10 200 Euro für die Zwischenreinigungen am Helmholtz-Gymnasium und an der Fabry-Realschule fällig.
Generell hält es die Stadt sehr genau mit der Sauberkeit an ihren Schulen: Die Norm für Reinigungsdienstleistungen in Schulen sieht einmal in der Woche eine Reinigung des Fußbodens in Klassenräumen vor, Stühle sollen demnach einmal im Monat, Tischoberflächen zweimal pro Woche gereinigt werden.
„In den Grundschulen reinigen wir täglich die Fußböden, in den weiterführenden Schulen jeden zweiten Tag“, sagt Danscheidt. „Die Stühle werden jede Woche gereinigt, die Tische täglich. Die DIN-Norm ist völlig unzureichend“, betont Norbert Danscheidt.