Bahnhof Gruiten: „Der Umbau geht alle an“
Heiner Wolfsperger und Marlis Rudersdorf vom Bürger- und Verkehrsverein setzen sich für einen barrierefreien Bahnhof Gruiten ein.
Gruiten. Der Bürger- und Verkehrsverein (BVV) Gruiten übernimmt federführend die Sammlung von Unterschriften, mit denen der Wunsch vieler Bürger nach einem zügigen barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Gruiten unterstützt werden soll. Die WZ spricht mit dem Vorsitzenden Heiner Wolfsperger und Kassiererin Marlis Rudersdorf über die Gründe.
Herr Wolfsperger, warum übernimmt der BVV Gruiten das Sammeln der Unterschriften?
Heiner Wolfsperger: Der BVV ist dafür prädestiniert. Wir sind eine überparteiliche Organisation, die sich seit Jahren der Belange der Gruitener Bevölkerung annimmt. Ich halte den Ausbau des Bahnhofs aktuell für das wichtigste Thema in Gruiten.
Das ja auch viele Menschen betrifft.
Wolfsperger: Der Umbau geht alle an: Menschen mit Einschränkungen oder Behinderungen, Familien, Mütter mit Kinderwagen. Etwa 3000 Menschen nutzen den Gruitener Haltepunkt täglich.
Wie viele Unterschriften liegen schon vor?
Wolfsperger: Die SPD hat am vergangenen Wochenende 200 Unterschriften gesammelt, ich gestern und heute alleine schon 100. Unser Ziel sind mehrere 1000, die wir dann Mitte September dem zuständigen, in Düsseldorf tagenden Gremium überreichen wollen. Marlis Rudersdorf: Alle Vorsitzenden der Gruitener Vereine haben von uns Unterschriftenlisten bekommen. Einige Gruitener haben schon zu mir gesagt: ,Hoffentlich erlebe ich das noch, das der Bahnhof umgebaut wird’.
Der Bahnhof war also immer schon ein Thema?
Wolfsperger: Wir machen seit 30 Jahren an dem Thema rum, aber endlich haben wir einen Blick auf das Machbare. Das gab es schon einmal, aber da konnte die Stadt die Eigenmittel nicht aufbringen.
Und das wäre aktuell anders?
Wolfsperger: Ja, dieses Mal bräuchten wir keine Eigenmittel. Die Modernisierung würde komplett vom Bund, dem VRR und der Bahn bezahlt.
Aber der BVV sammelt nicht nur Unterschriften, Sie haben in den vergangen Tagen auch Bänke aufgestellt.
Wolfsperger: Ja, und wir haben das Programm für die zweite Jahreshälfte zusammengestellt.
Was bietet der BVV an?
Wolfsperger: Wanderungen unter der Leitung von Beate Kier, Tagesfahrten, die Marlis Rudersdorf und Bruno Erdmann organisieren, zwei Betriebsbesichtigungen und einen Gesprächsabend mit Bürgermeister Knut vom Bovert und technischem Dezernenten Engin Alparslan über die Perspektive für Gruiten.
Frau Rudersdorf, wo geht es in den kommenden Monaten hin?
Rudersdorf: Wir fahren nach Koblenz, Herdecke und Werl, nach Aachen zum Weihnachtsmarkt und zur Christo-Ausstellung nach Oberhausen.
Stellen Sie auch noch mehr Bänke auf?
Wolfsperger: Wir haben im Winter eine kleine Inventur der Bänke in und um Gruiten vorgenommen. Einige Bänke gehören der Stadt, andere uns, einige dem Zweckverband Erholungsgebiet Neandertal, den es gar nicht mehr gibt, und wieder andere sind gar nicht zuzuordnen. An einige müsste mal Hand angelegt werden. Gleichzeitig haben wir Stellen ausgesucht, an denen noch Bänke fehlen. Aber das machen wir erst im kommenden Jahr.