SPD will barrierefreien Bahnhof

Laut Bürgermeister vom Bovert fehlen der Stadt dafür die Mittel.

Gruiten. Bahnreisende, die den Eingang „Thunbuschstraße“ am Bahnhof Gruiten nutzen, müssen zunächst zahlreiche Stufen überwinden, um auf den Bahnsteig zu gelangen. Für Menschen mit Gehbehinderung oder einem Kinderwagen schwer zu bewältigen. Seit Jahren ist das Thema „Barrierefreiheit am Bahnhof Gruiten“ auf der Tagesordnung, nun hat es die SPD-Ratsfraktion mit einem Antrag an die Stadtverwaltung wieder ins Bewusstsein gerufen. „Wir verstehen nicht, dass ein solches Vorhaben aus finanziellen Gründen beiseite gelegt wird, obwohl Zuschüsse seitens des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr zugesagt sind“, rechtfertigt Jens Niklaus, Gruitener SPD-Vorsitzender, den Antrag.

Die Planungen der Stadt für einen barrierefreien Zugang zum Bahnhof waren bereits im vergangenen Jahr abgeschlossen. Favorisiert wurde die „Rampe-Aufzug-Lösung“, die einen Aufzug sowie eine Rampe am Ausgang zum P&R-Parkplatz vorsah. Doch aufgrund der misslichen Finanzlage der Stadt wurden die Pläne zurück in die Schublade getan. Der Umbau würde nach Schätzungen der Verwaltung 1,6 Millionen Euro kosten. Zuschüsse von der Bahn würden 85 Prozent abdecken. 15 Prozent muss die Stadt aufbringen: 240 000 Euro.

„Unsere Haushaltslage hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verbessert, deshalb besteht noch immer kein finanzieller Spielraum für den Umbau“, reagiert Bürgermeister Knut vom Bovert auf den Antrag der Sozialdemokraten. „Das müsste der SPD auch bekannt sein.“

Jens Niklaus und seine Kollegen pochen hingegen auf der Notwendigkeit dieser Maßnahme. „Wir wissen, dass der Umbau von sehr vielen Bürgern gewünscht wird. Viele nutzen schon jetzt den Bahnhof, man muss sich nur mal ausrechnen, wie viele mehr es wären, wenn der Zugang für alle offen wäre.“ Als weiteres Argument führt die Fraktion die Ansiedlung der Firma Johnson Controls in der Millrather Straße an. „Von den mehreren Tausend Mitarbeitern wird ein gewisser Teil mit der Bahn pendeln“, sagt Niklaus. Vom Bovert reagiert darauf zurückhaltend: „Es können viele Argumente gebracht werden, warum ein Umbau gerechtfertigt ist. Ich würde mir diesen auch wünschen, aber ich sehe zurzeit keine Möglichkeit.“