Hilden Witwe wütend über Diebstahl auf Friedhof

Hilden. · Eine Laterne ist vom Grab verschwunden.

Maria Meier (Name geändert) ist 29 Jahre jung, Mutter eines einjährigen Sohnes – und Witwe. Ihr Mann wurde nur 34 Jahre alt. Seine letzte Ruhe hat er auf dem Hildener Südfriedhof gefunden. Maria besucht oft das Grab ihres Mannes, um dort Trost, Kraft und Halt zu finden. Sie hatte eine kleine Laterne mit einer brennenden Kerze auf sein Grab gestellt. Sie ist verschwunden: „Ich gehe davon aus, dass sie gestohlen wurde.“

Das macht die junge Frau fassungslos und tief traurig: „Das war eine ganz simple, schwarze Metalllaterne, nichts Wertvolles. Wer tut so etwas nur?“ Sie und ihre Schwiegereltern leben jetzt in ständiger Angst, dass alles, was sie auf das Grab stellen, gestohlen werden könnte. Diese Sorge ist nur allzu begründet. Wer im Internet „Friedhof“ und „Diebstahl“ eingibt, bekommt zahllose Treffer. Man gewinnt den Eindruck, das auf Friedhöfen täglich gestohlen wird. Blumen, Pflanzen, Metall – alles verschwindet. Polizei und Friedhofsbetreiber können dagegen nur wenig tun. Dafür sind die Anlagen zu weitläufig. Auch auf den Hildener Friedhöfen ist Diebstahl ein Dauerthema, bestätigt Bettina Rech vom Friedhofsamt: „Wie überall auch.“

Gestohlen werde nach der Saison: „Zu Allerheiligen Gestecke, ab Mai Blumen.“ Für ihre Mitarbeiter und Friedhofsbesucher sei es nahezu unmöglich, Diebe zu entdecken. Wenn sich jemand an einem Grab zu schaffen mache, sei nicht erkennbar, ob es sich um Angehörige, Fremde oder gar Diebe handele. Blumen und Pflanzen wandern möglicherweise nur ein paar Reihen weiter auf ein anderes Grab.

„Was lose ist, wird gestohlen“, so die traurige Erfahrung von Bettina Rech. Weil die Gegenstände vor allem ideellen und weniger materiellen Wert hätten, verzichteten Angehörige in aller Regel auf eine Anzeige. Deswegen ist die Zahl der angezeigten Diebstähle in der Kriminalitätsstatistik verschwindend gering. Die trauernden Angehörigen trifft jeder Diebstahl jedoch bis ins Herz. Auch Maria Meier aus Hilden: „Der Friedhof ist mir heilig.“ cis