Am Montag, 12. August Graffiti-Projekt „Neue Wege“ kommt nach Haan

Haan · In den Sommerferien gestalten Jugendliche Wände und Fassaden im öffentlichen Raum neu. Diesmal ist Haan an der Reihe.

Seit vielen Jahren veranstaltet der Verein „Neue Wege“ erfolgreich sozialpädagogisch begleitete Graffiti-Projekte. Auch bei den Musikfreunden Wülfrath wurde bereits gesprayt.

Foto: Stadt Heiligenhaus

(peco) Sie haben in der Vergangenheit einiges falsch gemacht, doch wenn die zehn Jugendlichen, die einer richterlichen Arbeitsweisung folgend am kommenden Montag nach Haan kommen, haben sie eindeutig Gutes vor. Im Rahmen eines Graffiti-Projekts wollen Sie einiges für die Allgemeinheit auf die Beine stellen.

Das Graffiti-Projekt ist inzwischen gute Tradition. Immer in den Sommerferien gestalten Jugendliche, die wegen einer Straftat vor den Richter treten mussten, mit professioneller Unterstützung Wände und Fassaden im öffentlichen Raum neu. Diesem Projekt geht jeweils eine gründliche Planung voraus: Geeignete Wände müssen gefunden und idealerweise vorbereitet werden.

Die künstlerische Leiterin Aylin Behringer berät und unterstützt bei der Motivwahl, Die wiederum muss dann noch mit den Besitzern der Flächen (das sind zumeist die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der jeweiligen Städte) abgestimmt werden. Begleitet wird das Projekt auch in diesem Jahr von den Mitarbeitenden der Jugendgerichtshilfen in Erkrath, Haan, Heiligenhaus, Mettmann und Wülfrath.

So bewährt die Abläufe auch sein mögen, gibt es doch eine wesentliche Neuerung bei dem Projekt : Gearbeitet wird in diesem Jahr nämlich nur in einer Stadt. Und das ist Haan. Das große Los hat die Grundschule Bollenberg gezogen. Dort soll die Fassade der Turnhalle neu gestaltet werden.

„Eine so große Fläche hatten wir noch nie“, betont Aylin Behringer. Insgesamt sollen 160 Quadratmeter am Ende des Arbeitseinsatzes bunt, fröhlich und einladend sein. Eine Aufgabe, die der künstlerischen Leiterin zufolge aber in einem guten Team zu stemmen ist. Wie gut das Team tatsächlich ist, zeigt sich jeweils am Tag der Aktion, denn die Jugendlichen aus fünf Städten kennen sich naturgemäß nicht.

Nachdem das Osterferienprojekt – die Arbeiten rund um die Minigolf-Anlage in Mettmann – von sehr viel Regen begleitet worden war, hoffen die Akteure beim Haaner Graffiti-Projekt jetzt auf gutes Sommerwetter. Die Aussichten stehen nicht schlecht.

Die Mitglieder des Vereins „Neue Wege“ drücken jedenfalls fest die Daumen.

Der Verein Neue Wegezeichnet sich durch den Verbund der Städte Mettmann, Wülfrath, Heiligenhaus, Haan und Erkrath aus. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, kommunenunabhängig Bußgelder und Spenden zur Finanzierung von Maßnahmen für gefährdete und straffällig gewordene Kinder, Jugendliche und Heranwachsende zu verwalten, bedarfsorientiert einzusetzen und präventive Maßnahmen zu entwickeln.

Die Besonderheit des Vereins besteht darin, dass die fünf Mitgliedsstädte im Vorstand von den hauptamtlichen Jugendhilfen im Strafverfahren vertreten und von ehrenamtlichen Mitgliedern sowie einer unabhängigen Vorsitzenden unterstützt werden.

Die Gründung erfolgte im Jahr 2007 auf Initiative der Jugendgerichtshelfer Wülfrath, Mettmann, Haan und Heiligenhaus. 2015 schloss sich die Stadt Erkrath der interkommunalen Zusammenarbeit an.

(peco)