Haan Gruitener Motive vermitteln Heimatgefühl
Haan · Alfons Reiß`bunte Bilder machten viele Passanten neugierig.
Der Mettmanner Maler-Autodidakt Alfons Reiß hat seine Vorliebe für idyllische Gruitener Motive entdeckt. Zwar malt der 77-Jährige schon seit 40 Jahren viele unterschiedliche Landschaften und auch Menschen. Aber in Gruiten veranstaltet er seine erste eigene Ausstellung, gesteht Alfons Reiß.
Bei seinem ehemaligen Arbeitskollegen Hans-Joachim Friebe im idyllischen Dorf Gruiten durfte er am Wochenende insgesamt 60 seiner Bilder präsentieren. Viele Fußgänger und Radfahrer kamen vorbei, absichtlich oder zufällig. Die bunten Bilder machten die Passanten neugierig.
Ein Besucher-Ehepaar
kaufte gleich zwei Bilder
Das Ehepaar Clemens aus Gruiten kaufte gleich zwei Bilder. Das sei ein „schönes kleines Museum“, das sie an einem sonnigen Samstagmorgen in Gruiten entdeckt hatten. Auch andere Besucher genossen die entspannte Atmosphäre bei Vogelgezwitscher und manchen notwendigen Motiverklärungen. Es sei künstlerische Freiheit, wenn er hinter das Dorf Gruiten den Watzmann male. „Warum auch nicht“, fragte Alfons Reiß.
Auch an eine Verballhornung des berühmten amerikanischen Bildes „American Gothic“ von Grant Wood (1891- 1942) traute sich der Hobbykünstler heran. Das ursprüngliche Bild zeigt einen amerikanischen Farmer mit einer Frau und seinem – mutmaßlichen – Wohnhaus dahinter. Reiß malt den Farmer naturgetreu nach, stellt an seine Seite aber einen deutschen Schäferhund und dahinter eine deutsche Kirche. Besonders oft ist dieses berühmt gewordene amerikanische Bild in den vergangenen Jahrzehnten nachgemalt und auf „die Schippe“ genommen worden. Das in Gruiten gezeigte Bild lässt vermuten, dass auch Reiß seine eigenen Bilder nicht immer tierisch ernst gesehen werden möchte. Er möchte die Fantasie des Betrachters beflügeln. Alfons Reiß genießt das Malen. Es sei seine Leidenschaft, gesteht er. Lobende Worte für seine Bilder jedenfalls gab es viele an diesem Samstagvormittag im Dorf.