Gruitener surfen bald schneller
Die Telekom baut das Breitbandnetz aus. Auch Fremdkunden können die Technik nutzen.
Haan. Die Telekom baut ihr Netz aus. In Gruiten beginnen die Arbeiten im Juli dieses Jahres. Anfang 2015 sollen 2400 Haushalte im Stadtteil vom sogenannten Vectoring profitieren. Mit diesem Datenturbo auf den Kupferkabeln können dann beispielsweise 100 Bilder im Netz in 18 Sekunden hochgeladen werden.
„Die Kunden, die davon profitieren wollen, müssen nichts dafür tun“, sagte am Dienstag Reinhard Rohleder, zuständiger Projektleiter der Telekom Deutschland. „Sie können die vorhandene Infrastruktur nutzen, müssen sich allerdings einen Vectoring-fähigen Router zulegen.“ Ein Wechsel zum Anbieter Telekom sei nicht notwendig, weil „wir die neue Technik diskriminierungsfrei anbieten müssen“, sagte Rohleder. Das neue Netz biete den Vorteil, über einen Anbieter zu telefonieren, im Netz zu surfen und fern zu sehen.
Dafür verlegt die Telekom auf eigene Kosten in Gruiten etwa neun Kilometer neue Glasfaserleitungen und erweitert 15 der grauen sogenannten Multifunktionsgehäuse. Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein und die neue Technik ab 2015 zur Verfügung stehen. Die Haaner müssen sich noch bis 2017 gedulden, dann wird auch dort das Netz ausgebaut.
Bis Ende 2015 investiert die Telekom laut Rohleder zwölf Milliarden Euro in den bundesweiten Netzausbau, zwölf Millionen Haushalte sollen davon profitieren. Bis Ende 2018 soll das Netz der Telekom komplett digitalisiert sein, statt eines Telefon- und eines Datennetzes wird es nur noch ein Hybrid-Festnetz geben.
Die Stadt Haan unterstützt die Investitionen der Telekom. Am Dienstag unterschrieben Vertreter beider Seiten eine Absichtserklärung. Das Kommunikationsunternehmen erwartet das schnelle Bearbeiten von notwendigen Genehmigungen. Im Gegenzug sichert es zu, die Gruitener bei einer Bürgerveranstaltung zu informieren. Bürgermeister Knut vom Bovert: „Ein schneller Internetanschluss gehört heute zu den wichtigsten Forderungen, die insbesondere von jungen Familien und mittelständischen Unternehmen an Politik und Verwaltung gestellt.“