Gymnasium verabschiedet Hans-Dieter Kutsch
Der Mathematik- und Informatik-Lehrer unterrichtete 40 Jahre lang an der Adlerstraße.
Haan. Er ist einer dieser Menschen, die man eigentlich kaum kennen muss, um nachvollziehen zu können, wieso andere ins Schwärmen geraten. „Sie hatten immer ein offenes Ohr für uns. Und Sie beherrschen geniale didaktische Mittel, um Mathe zu vermitteln, da sollten sich zukünftige Lehrer etwas von abschneiden“, sagt ein Schüler in seiner Abschiedsrede. „Sie waren stets einsatzbereit, Ihr Blick auf die Schüler war immer positiv, Sie waren immer nah am Kind“, lobt Schulleiterin Friederike von Wiser. Lehrerkollegin Sonja Dörr schwärmt über ihn: „Er ist immer gut gelaunt, stets motiviert, und selbst in Hochdruckzeiten bleibt er gelassen.“
So, wie sich Hans-Dieter Kutsch bei seiner großen Verabschiedungsfeier in der Schulaula präsentiert, wird schnell klar: Hier werden keine abgedroschenen Phrasen gedroschen. Der 65-Jährige strahlt über das ganze Gesicht, begeistert sich für die Spiele, die sich die Schüler für ihn ausgedacht haben. Mit Skiausrüstung (Handschuhe, Mütze, Brille) simuliert der gebürtige Haaner ein Skirennen gegen Kollegen, springt auf Anweisung, wedelt mal links, mal rechts und: lacht herzlich dabei. Beim Taucherspiel werden kniffeligste Matheaufgaben von ihm mit Bravour bewältigt. Begeisterung und Leidenschaft für das, was er gerade tut, das scheint diesen Pädagogen jahrzehntelang ausgemacht zu haben.
Sonja Dörr, Lehrerkollegin von Hans-Dieter Kutsch
„Ich war selbst Schüler an dieser Schule, 1983 wurde ich eingeschult. Sie haben mich schon damals beeindruckt. Und jetzt besucht mein Sohn diese Schule, und was soll ich sagen? Sie scheinen sich ihre Power und Dynamik wirklich erhalten zu haben“, lobt ein Vertreter der Schulpflegschaft.
Hans-Dieter Kutsch war nicht nur Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik — er war Klassenlehrer, Stufenleiter, Mitglied der Schulkonferenz, Lehrerratsmitglied, Verwaltungsdirektor der erweiterten Schulleitung, Webmaster. „Was mir immer besonders gefallen hat“, betont Friederike von Wiser „ist, dass Sie stets ehrlich reden, manchmal, wenn es sein muss, auch Tacheles.“
Als Haaner Urgestein hat Kutsch seine Heimat nie groß verlassen. Auch seine Frau Claudia, mit der er zwei Kinder hat, ist dem Haaner Gymnasium verbunden — sie hat die Schulbücherei aufgebaut und bleibt dieser auch nach der Pensionierung ihre Mannes erhalten.
Zeit für die geliebten gemeinsamen Reisen in Ski- oder Tauchgebiete, ist für den Ruhestand aber fest eingeplant. „Ich verspreche, ich werde immer Karten schicken, und eins kann ich klar sagen, die Karte von den Malediven wird nicht lange auf sich warten lassen“, ruft Kutsch lachend ins Mikrofon. Eine Frohnatur, an die die ehemaligen Schüler „seiner“ 9a nur einen einzigen Wunsch haben: „Bitte bleiben Sie für immer so, wie Sie sind. Und Danke für alles.“