Rotes Kreuz in Haan DRK Gruiten plant Kompetenzzentrum
Haan · Das Deutsche Rote Kreuz Haan-Gruiten platzt aus allen Nähten. Die Wache muss sich verändern und wachsen. Das ist in Form eines Neubaus möglich.
Das Deutsche Rote Kreuz Gruiten spricht von eine Misere, wenn es über die eigenen Räumlichkeiten berichtet. „Die Zeiten ändern sich“, sagt Jennifer Kranz, Sprecherin des DRK Haan-Gruiten, „und damit auch die Anforderungen, welche an uns und unsere Wache gestellt werden.“ Denn die Fahrzeuge würden immer größer und der Fuhrpark des DRK habe sich dazu noch erweitert, sodass das Platzangebot nicht mehr ausreichend sei. Der Ortsverein Haan-Gruiten hat derzeit seinen Sitz an der Straße Zur Mühlen 3. Der Carport bietet Platz für fünf bis sechs Fahrzeuge. „Wir haben einen 9-Tonner-Lkw und künftig werden die Fahrzeuge noch größer. Dafür ist die etwa 300 qm² große Wache niemals ausgelegt“, berichtet Kranz. Zwar könne der Ortsverein derzeit bis zu 1000 Personen mit Essen versorgen, doch das gestaltet sich logistisch als schwierig - denn die Küche ist über zwei Etagen verteilt. Außerdem müssen sich die 128 aktiven Mitglieder (Inklusive JRK) die Räumlichkeiten mit dem JRK, der Jugendorganisation des DRK, teilen.
Auch die rechtlichen Anforderungen wie Arbeitsschutz sind in der jetzigen Unterkunft nicht realisierbar. Die Räumlichkeiten seien zu klein. „Für unsere Misere gibt es nur eine Lösung - die Wache muss sich verändern und wachsen“, teilt das DRK Haan-Gruiten auch über das Soziale Netzwerk Facebook mit.
Die Vision des Ortsverbands ist ein neues Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz, das unmittelbar neben dem Feuerwehr-Gerätehaus an der Düsselberger Straße in Gruiten entstehen könnte.
Feuerwehrhaus stammt
aus den 1970er Jahren
Erste Gespräche mit der Politik sind dazu bereits geführt worden. Denn der Neubau des DRK Kompetenzzentrums Bevölkerungsschutz soll zeitgleich mit dem neuen Feuerwehr-Gerätehaus passieren. Das aktuelle Feuerwehr-Gebäude an der Bahnstraße 62, das Ende der 1970er Jahre errichtet und 1980 in Betrieb genommen worden ist, ist in die Jahre gekommen. Bereits im Brandschutzbedarfsplan von 2015 sind dem Gerätehaus erhebliche Mängel attestiert worden. Bei der vergangenen gemeinsamen Sondersitzung des Bauausschusses und des Ausschusses für Bildung und Sport fand sich das Gerätehaus zwar auf einer Prioritätenliste mit Bauvorhaben wieder, die die Stadtverwaltung zur Abstimmung vorgelegt hatte, um trotz extremen Personalmangels eine Fortführung wenigstens der wichtigsten Maßnahmen gewährleisten zu können. Doch Angaben, wann und wie die Verwaltung das Projekt weiter verfolgen will, suchte man auf dieser Liste vergebens.
Insofern kann auch das Deutsche Rote Kreuz keinen konkreten Zeitplan nennen. Denn um die Kosten gering zu halten, will man das Gelände zeitgleich mit dem des Feuerwehrgerätehauses erschließen. Für das Bauvorhaben rechnet das DRK derzeit mit Kosten von rund zwei Millionen Euro. Das neue Kompetenzzentrum soll die Möglichkeit bieten, den Bevölkerungsschutz, den Rettungsdienst, das Jugendrotkreuz und die Blutspende örtlich zu vereinen und dabei den aktuellen und zukünftig absehbaren gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden. Das neue Gebäude soll etwa 800m² groß sein auf zwei Etagen verteilt mit integrierten Schulungsräumen, dazu kommt eine Fahrzeughalle. Aufgrund der Bauart ist die jetzige Wache außerdem nicht barrierefrei. „Die Blutspende mussten wir bereits in den Bürgersaal an der Pastor-Vömel-Straße auslagern“, verdeutlicht Kranz. Das soll sich künftig alles ändern.