Ärger um die Kleinsportanlage Holterhöfchen in Hilden „Verfahren gefällt uns überhaupt nicht“

Hilden · Jugendliche wünschen sich, dass sie die Kleinsportanlage Holterhöfchen auch am Wochenende nutzen können. Das haben die Mitglieder der CDU-Ratsfraktion zugetragen bekommen – und hoffen darauf, dass ihnen die Stadtverwaltung Lösungen dafür anbietet.

Die CDU-Ratsfraktion wünscht sich, dass die Kleinsportanlage Holterhöfchen auch am Wochenende intensiver genutzt werden kann.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Seit einiger Zeit kann die Kleinsportanlage Holterhöfchen an der Pungshausstraße nicht mehr zu den vor Ort angegebenen Zeiten genutzt werden, weil das Tor abgeschlossen ist. Da sich auf dem Areal jedoch eine Vielzahl von Sportgeräten befinden und beispielsweise die Basketballkörbe gerade in den Sommermonaten beliebt sind, sollte die Anlage künftig für die Öffentlichkeit wieder nutzbar sein. Das jedenfalls findet die CDU-Ratsfraktion. Sie hat daher bereits im September vergangenen Jahres angeregt, über geregelte Öffnungszeiten nochmals nachzudenken.

Seither passiert ist jedoch nichts, bemängelt die Ratsfraktion und mahnte jetzt erneut an, dass sich die Stadtverwaltung dieses Themas widmet. Nach Angaben von Michael Wegmann (CDU) hätten dieses Thema Fraktionskollegen eingebracht, die selbst Kinder in jugendlichem Alter haben. Ihnen zufolge vermissen die jungen Menschen die Möglichkeit, sich auf der Kleinsportanlage Holterhöfchen nach Schulschluss zu bewegen.

Natürlich wisse man, „dass da schon mal Jugendliche sind und Glassplitter hinterlassen. So groß sind die Zäune schließlich auch nicht“, sagt Wegmann. Doch mit einem vernünftigen Konzept könne dem vielleicht Abhilfe geschaffen werden.

Nach Angaben der Stadtverwaltung hatte sich die Hildener Allgemeine Turnerschaft 1864 (HAT) im Zuge des mit dem Sportbüro abgeschlossenen Betreuungsvertrags zur Wiederhold-Sporthalle gegen Entgelt auch dazu verpflichtet, den Schließdienst für das Kleinspielfeld an der Pungshausstraße zu übernehmen. Diese Vereinbarung sei jedoch schon zum 31. Dezember 2023 ausgelaufen und wurde nicht erneuert.

Künftig könnte wochentags nach Schulende, also ab cirka 13.30 Uhr, und am Abend der vom Amt für Gebäudewirtschaft schon heute für die Schulen am Holterhöfchen eingerichtete Schließdienst den Zugang zur Anlage auf- und abschließen, sofern die Schulleitung dem zustimme, schlägt die Stadtverwaltung vor. Diese zusätzliche Leistung könne kostenneutral erbracht werden.

Doch was ist mit dem Wochenende? „Sofern eine Öffnung am Wochenende gewünscht ist, fallen zusätzliche Kosten an, da ein externes Unternehmen mit dem Schließdienst beauftragt werden müsste“, teilt die Stadtverwaltung weiter mit. Eine stetige Öffnung der Anlage ohne Schließdienst berge hingegen die große Gefahr von Schäden an der Laufbahn und gegebenenfalls von Glasscherben in der Sprunggrube. „Hiervon rät die Verwaltung daher ab.“

Aktuell werde das Gelände Holterhöfchen seitens des Tiefbau- und Grünflächenamtes insgesamt überplant. Schüler*innen können bei einer Umfrage Gestaltungswünsche einbringen. „Es ist daher davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren weitere Bewegungsbereiche auf dem Gelände entstehen werden“, kündigt die Verwaltung an.

Ein Grund mehr indes dafür, dass die Anlage intensiv genutzt werden sollte, findet die CDU. Mit den Antworten der Stadtverwaltung ist sie indes unzufrieden: „Das Verfahren gefällt uns überhaupt nicht“, sagt Wegmann. Denn die Freiluft-Saison habe begonnen, „es gab schon einige schöne Tage, da sind wir hinter dem Zeitplan.“ Und eine Öffnung der Kleinsportanlage auch am Wochenende könnte nach Vorstellung der CDU „mit einigen Anrufen geklärt werden“.

Informationen unserer Zeitung zufolge bewegt sich indes tatsächlich etwas hinter den Kulissen. Das berichtet Matthias Patock, stellvertretender Vorsitzender der Hildener Allgemeinen Turnerschaft (HAT). Dass der letzte Vertrag mit der Stadt bezüglich der Betreuung der Kleinsportanlage ausgelaufen sei, sei ein „einvernehmlicher“ Vorgang gewesen. „Die Stadt wollte Kosten sparen, aber wir mussten zwei Personen dafür einstellen“, erklärt er den Aufwand für den Verein, der selbst wiederum Kosten sparen will und muss. Schließlich muss der Verein mit seinen Mitgliedsbeiträgen sorgsam umgehen.

Nun jedoch habe das Sportamt den Verein erneut gefragt, ob er gegen eine Aufwandsentschädigung nicht wieder einen Schließdienst übernehmen möchte – und zwar diesmal für samstags von 9 bis 18 Uhr. „Wir sind noch in der Überlegungsphase, ob wir das leisten können“, sagt dazu Patock: In den Osterferien will sich der Verein der Stadtverwaltung gegenüber dazu äußern.