Haaner Felsenquelle sorgt vor
Gabriele und Helmut Römer haben mit einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück für ihre Söhne und die Expansion der Firma Reserven geschaffen.
Haan. Noch einmal aus Platzgründen umziehen, das möchten Gabriele Römer und ihr Mann Helmut nicht. „Unseren Betrieb von der Deller Straße an die Flurstraße zu verlegen, das war schon ein Kraftakt“, sagt die Geschäftsführerin und Inhaberin des Familienunternehmens.
„Und teuer“, fügt sie hinzu. Schließlich haben sie 1999 einen komplett neuen Betrieb aus dem Boden gestampft. „Das war ein gewagter Schritt, aber mein Mann und ich waren auf der anderen Seite auch zu jung, um uns aufs Altenteil zu setzen“, sagt sie.
Aber jetzt kommen Gabriele Römer (63) und ihr Mann (61) so langsam in das Alter. Und haben vorgesorgt. Ihr Söhne Thomas und Stephan sollen 2020 den Familienbetrieb mit den derzeit 60 Mitarbeitern übernehmen. „Wir wollen ihnen jedes Jahr ein bisschen mehr Verantwortung übertragen“, sagt Gabriele Römer.
Thomas Römer (31) hat sein BWL-Studium bereits abgeschlossen Er ist inzwischen hauptberuflich im Unternehmen tätig, betreut eigenverantwortlich die Bereiche Vertrieb, Logistik und den IT-Bereich.
„Davon haben wir Alten schon lange keine Ahung mehr“, räumt die Geschäftsfrau ein und lacht. Dabei haben sie und ihr Mann einst auch Informatik im Nebenfach studiert. „Aber wenn wir heute von Lochkarten erzählen, winken unsere Kinder nur ab.“
Stephan Römer (25) studiert zurzeit noch BWL in Wuppertal. Dass er mit seinem Bruder die Firmenleitung in knapp acht Jahren übernehmen wird, ist zwischen dem Nachwuchs ausgemachte Sache. „Wir können gut miteinander“, sagt Thomas Römer. „Und ich denke, es ist ein wichtiger Aspekt, dass wir dann zu zweit sind.“
Ihm persönlich habe sich nie die Frage gestellt, ob er eines Tages in den Betrieb einsteigen solle. „Solange ich denken kann, war ich hier“,. sagt er. „Ich habe schon als kleiner Junge hier Wasserkästen in Autos gestellt und hatte immer Spaß daran.“ Das sei auch das Wichtigste. „Und zu sehen, wie das Unternehmen wächst.“
Erst im Februar hat das Unternehmen eine neue Lagerhalle in Betrieb genommen. 6000 weitere Quadratmeter stehen jetzt in Erd- und Untergeschoss zur Verfügung. „Aber die Halle ist jetzt schon voll, und unser Lagerplatz ist auch nicht leerer geworden“, sagt sie und zeigt nach draußen, wo sich die Getränkekisten stapeln.
„Der PET-Bereich braucht einfach Platz“, erläutert sie. „Die Kästen mit den Plastikflaschen lassen sich zum Beispiel nicht so hoch stapeln wie die mit Glas.“
Und theoretisch kann das Unternehmen an der Flurstraße weiter wachsen. Denn seit kurzem gehören weitere 5000 Quadratmeter direkt nebenan zum Firmenbesitz. „Dort gibt es noch Gewerbe und auch ein Wohnhaus. Dessen Inhaber haben ein Wohnrecht auf Lebenszeit und müssen sich auch keine Sorgen machen“, versichert Römer.
„An Expansion denken wir zurzeit überhaupt nicht.“ Aber das Unternehmen will vorsorgen — und die Möglichkeit haben, zu wachsen. Denn noch einmal will das Unternehmen — wie gesagt — nicht umziehen müssen.