Handball: Harz sorgt weiter für Ärger
Vor allem die Gastmannschaften nutzten das klebrige Haftmittel — obwohl es verboten ist. Doch an den Kontrollen hapert es.
Haan. Die Ansage ist klar, deutlich und unmissverständlich. „Wir können die Verschmutzung nicht weiter zu lassen“, sagte Kämmerin und Erste Beigeordnete Dagmar Formella im Schul- und Sportausschuss. Sie kündigte an, hart durchzugreifen, wenn die handballspielenden Vereine in den Hallen weiterhin Harz benutzen. „Das betrifft vor allem die Gastmannschaften“, sagte sie.
Die Verwaltung habe Gespräche mit den Vereinen geführt, die sich zur Eigenkontrolle bereit erklärt haben. Aber auf eine Umsetzung eines Harzverbotes für die Gastmannschaften beziehungsweise deren Kontrolle konnte sich die Stadt mit den Vereinen nicht einigen. „Wir sind da leider nicht zu einem Konsens gekommen“, bedauert Formella, nachdem seit einigen Monaten um einen Weg zur Umsetzung des Harzverbotes in allen städtischen Sporthallen gerungen wird.
Besonders heftig sei die Verschmutzung in den Hallen an der Walder Straße und an der Steinkulle. Weil die Stadt aber inzwischen die Hallen auf die drei handballspielenden Vereine aufgeteilt hat, kann sie genau nachvollziehen, wer in welcher Sportstätte für die Verschmutzung verantwortlich ist.
„Wir wollen das in der Anfang des Jahres dann wieder geöffneten und sanierten Halle an der Adlerstraße vermeiden“, sagte Formella. Denn die Verschmutzung durch das Harz bedeute nicht nur einen erhöhten Reinigungsbedarf, sondern auch eine höhere Abnutzung des Bodens.
„Aber für regelmäßige Kontrollen fehlt das Personal“, so die Beigeordnete. Daher sei im Verwaltungsvorstand beschlossen worden, außerplanmäßige Mittel für externe Kontrollen zur Verfügung zu stellen. Dies hatte sie im März noch abgelehnt: „Wir bieten sanierte Sporthallen, dafür stellen wir andere Maßnahmen zurück. Es kann nicht sein, dass wir jetzt mit einem hohen personellen Einsatz auch noch für ein Controlling sorgen.“
In der Vergangenheit hätten Stadt und Vereine sich bemüht, mit Appellen weiterzukommen, aber die Ergebnisse würden zeigen, dass das nicht vertretbar ist.
„Das kann so nicht weitergehen. Das ist absolute Ressourcenverschwendung“, sagte sie und betonte: „Die Gastvereine brauchen im Vorfeld klare Ansagen.“
Und Arnd Vossieg (FDP) brachte im Ausschuss die Konsequenzen eines ausdrücklichen Harzverbotes auf den Punkt: „Wenn die Nutzung von Harz festgestellt wird, werden Spiele abgebrochen.“ Er fragte weiter, wer diese Verbote im Namen der Stadt ausspreche. Dagmar Formella sagte zu: „Das können wir nicht an den Hausmeistern hängen lassen.“ Fakt sei aber, darauf verwies Uwe Elker (SPD), dass die Stadt das Hausrecht habe und beispielsweise nicht die Schiedsrichter.