Haushaltstour trifft auf Zuspruch
Rund 80 Teilnehmer an der städtischen Haushaltstour fuhren am Samstag mit zu vier Orten kommunaler Investitionen.
Hilden. Gut gelaunt stiegen die Gäste am Samstagmorgen in den Reisebus und starteten zu einem besonderen Ausflug. Der führte sie weder in Museen, noch in einen Vergnügungspark oder in einen Zoo. Vielmehr besichtigten die rund 80 Hildener in zwei Gruppen aufgeteilt Einrichtungen des täglichen Lebens, deren Bau, Sanierung oder Umgestaltung sich die Stadt einiges hatte kosten lassen. „Wir wollen versuchen, den Einwohnern unserer Stadt das spröde Thema Haushaltsplanung näherzubringen“, bekräftigte Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt. Und die Bürger sollen nicht nur über öffentliche Einnahmen und Ausgaben informiert sein, sondern auch mitreden. Und so verschickt die Verwaltung seit 2013 an nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Hildener Einwohner einmal im Jahr Einladungen zu ihrer „Haushaltstour“.
„Ich war überrascht, als ich die Post von der Stadt bekam“, erzählte Tina Burgsmüller. Für sie war schnell klar: „Da muss ich mitfahren.“ Die Hildenerin, der besonders die Förderung kultureller Einrichtungen am Herzen liegt, fand lobende Worte für die Planer des Ausflugs: „Es ist gut, dass das Thema Haushalt so transparent gehandhabt wird.“
Treffpunkt war die Hildener Feuerwache. Dort stellte Kämmerer Heinrich Klausgrete zunächst die wichtigsten Fakten zu den Finanzen der Stadt vor: Deren Schuldenstand lag Ende 2016 bei rund 24 Millionen Euro, bei einem Haushaltsvolumen von 160 Millionen. Für das laufende Jahr sind Investitionen in Höhe von 11,4 Millionen Euro geplant, darunter für Baumaßnahmen, die Ausstattung von Schulen und Kindergärten und neue technische Anlagen. Kurz darauf bestaunten die Teilnehmer der Tour ein Beispiel für städtische Ausgaben: Feuerwehrchef Hans-Peter Kremer führte die Gäste durch die vor einigen Jahren kernsanierte und erweitere Wache. „Die alte Wache war viel zu klein und sanierungsbedürftig“, erklärte er die 5,5 Millionen Euro teure Baumaßnahme. Mit dem Bus ging es kurz darauf weiter zur Stadtbücherei, die als „Bibliothek des Jahres 2016“ ausgezeichnet worden ist. Auch sie war zwischen 2009 und 2013 gründlich renoviert worden.
„Das ist eine tolle Einrichtung“, sagte Ausflugs-Teilnehmer Udo Steinbrenner und fasste zusammen: „Eigentlich hat Hilden alles, was man braucht.“ Einen Engpass gibt es jedoch bei den Kita-Plätzen. Abhilfe soll ein Projekt schaffen, dass die Stadt derzeit an der Furtwänglerstraße realisiert, erläuterte Bürgermeisterin Alkenings: Ein Teil der ehemaligen Theodor-Heuss-Schule wird bis Mitte des Jahres zum Großkindergarten „Nordlichter“ mit 105 Plätzen umgebaut. Das kostet rund 4,3 Millionen Euro. Auch an der neuen integrativen Kita machte die Tour Halt und bot den Teilnehmern die Gelegenheit, sich vom Fortschritt der Arbeiten zu überzeugen. Die letzte Station der „Haushaltstour“ war das Hildener Gründungszentrum im Gewerbepark-Süd, das Existenzgründern mit städtischer Unterstützung das richtige Umfeld für den Start in die Selbstständigkeit bietet.