Helmholtz-Gymnasium: Neuer Aufzug nicht in Funktion

Die Bauarbeiten am städtischen Helmholtz-Gymnasium sind mehr als vier Monate in Verzug.

Hilden. Karl-Heinz Rädisch ist (gelinde gesagt) sauer. Der Schulleiter des Helmholtz-Gymnasiums hat kein Verständnis dafür, dass der Bau des Aufzugs für seine Schule immer noch nicht beendet ist. Im Laufe der Sanierung der Schule sollte der Aufzug zum Ende der Sommerferien eigentlich fertig sein. Damals wurde die Kabine zwar geliefert, aber der Schacht ist bis heute nicht einmal zur Hälfte gebaut.

Ralf Scheib, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, hat Verständnis für die Verärgerung des Schulleiters — ändern kann er die Situation aber auch nicht: „Wir sind vier Monate in Verzug, weil das Bauunternehmen interne Probleme hatte.“

Als die Verzögerung sich andeutete, hätte die Stadt reagieren und dem Unternehmen den Auftrag entziehen können. Ein wirklicher Vorteil wäre das aber vermutlich auch nicht gewesen. Einerseits hätte es wegen der erneut erforderlichen Ausschreibung ebenfalls einen Zeitverzug gegeben, „und dann wäre es vermutlich auch teurer geworden“, sagt Scheib.

Der Stadt möchte Rädisch den schwarzen Peter ohnehin nicht zuschieben. „Die Firmen arbeiten nicht wie abgesprochen“, sagt er. Und die externe Bauaufsicht sei offensichtlich nicht in der Lage, Druck auf den Bauunternehmer auszuüben. Darum befürchtet er, dass auch das nun vorgegebene Ziel (Fertigstellung bis zum Ende der Weihnachtsferien) nicht eingehalten wird.

„Die Situation ist untragbar für den Schulbetrieb“, sagt Rädisch. Einerseits werden nämlich einige Arbeiten — sofern überhaupt gearbeitet wird — während der Unterrichtszeit durchgeführt. Andererseits mussten Wände für den Schacht-Anbau eingerissen werden, der während der Bauarbeiten durch eine Verschalung gesichert ist. Deren Wärmedämmung ist alles andere als optimal. „Die Kälte zieht ins Gebäude“, sagt Rädisch.

Auch die an der Baustelle von der Decke hängenden Kabel sieht er mit Grauen, da sie eine Gefahr für seine Schüler darstellen können.

„In den Herbstferien wurde gar nicht am Aufzug gearbeitet“, sagt der Schulleiter. Auch darum reicht der Aufzugschacht derzeit gerade einmal bis zur ersten Etage. Geplant ist, dass er bis zur dritten Etage hochgezogen wird. Im zweiten und dritten Stockwerk sind aber nicht einmal die Wände eingerissen worden. „Und das geht nur in den Ferien“, sagt Rädisch. Dass das Bauunternehmen das zwischen den Feiertagen schafft, bezweifelt der Schulleiter.

Gebaut wird der Aufzug im Rahmen der Sanierung des Schulgebäudes, das laut Rädisch „absolut nicht behindertengerecht“ ist. Würde sich beispielsweise ein Schüler am Bein verletzen und auf einen Rollstuhl angewiesen sein, müsste er von seinen Mitschülern in die oberen Etagen getragen werden — oder die Schulleitung müsste den Belegungsplan der Räume vollkommen über den Haufen werfen.