Hilden gibt Wände zum legalen Graffiti-Sprühen frei
Städte mit solchen Flächen haben weniger Probleme mit wilden Schmierereien an Hauswänden und Unterführungen.
Hilden. Es gibt auch in Hilden kaum eine Unterführung oder Wand, die nicht mit illegalen Graffiti besprüht ist. „Auffällig ist jedoch, dass in den Städten, in denen Flächen zum legalen Sprayen angeboten werden, die Probleme mit der Graffiti-Szene bei weitem nicht so groß sind“, sagt Ludger Reffgen (Bürgeraktion). Darum hat seine Fraktion den Antrag gestellt, die Stadt möge nach dafür geeigneten Flächen suchen.
Dieser Bitte wird die Stadt nach einem einstimmigen Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses nachkommen. Das Problem ist jedoch, dass die meisten der von der Wählergemeinschaft vorgeschlagenen Flächen nicht im städtischen Besitz sind. Die Brücken und Unterführungen gehören in der Regel der Bahn oder dem Landesbetrieb Straßen.
Bisher gibt es in Hilden nur eine in der Szene „Wall of Fame“ (Ruhmeswand) genannte Fläche, auf der Graffiti in Hilden erlaubt sind: die Mauer am Verwaltungsinstitut an der Hochdahler Straße. Nach deren Vorbild sollen bald auch die Unterführung an der Baustraße sowie die Skateranlage im Holterhöfchen für den Sprüher-Nachwuchs freigegeben werden. Bei beiden Flächen ist die Stadt die Eigentümerin.
Schwieriger wird es, dies auch bei der dritten für den Anfang ins Auge gefassten Fläche zu erreichen: die ohnehin (illegal) besprühte Unterführung Nové-Mesto-Platz. Sie ist eine der größten Sprayer-Flächen in der Stadt. Für eine Freigabe ist aber eine Zustimmung der privaten Eigentümer sowie vom Landesbetrieb erforderlich.
Gerade der Landesbetrieb hat sich aber bisher diesbezüglich nicht sehr kooperativ gezeigt. So ist unter anderem der Versuch der Verwaltung gescheitert, eine Freigabe für die Unterführung an der Walder Straße zu erhalten. Andererseits hat der Landesbetrieb laut Ralf Bommermann (Allianz für Hilden) in anderen Städten bereits Ausnahmen zugelassen.