Hilden BA übt scharfe Kritik an geplantem Baumschlag

Hilden · Die Bürgeraktion hat beantragt, das Thema im Umweltausschuss auf die Tagesordnung zu setzen.

Der BRW will entlang der Itter auf 300 Meter Länge zahlreiche Bäume fällen lassen.

Foto: Tobias Dupke

(Red) „Auf keinen Fall wird sich die BA mit dem Entfernen der Bäume an der Itter so einfach abfinden.“ Damit reagiert die Ratsfraktion auf die Ankündigung des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands, entlang der Itter Hunderte Bäume fällen zu wollen. Sie hat in einem ersten Schritt beantragt, das Thema im Umweltausschuss auf die Tagesordnung zu setzen. Wie berichtet, hatte sich der BRW zunächst vor, in einem ersten Teilabschnitt das Fällen von zig Bäumen entlang der Itter sich genehmigen zu lassen. „Das wäre Baumfrevel auf hohem Niveau“, sagt BA-Fraktionschef Ludger Reffgen. Als ersten Schritt hat seine Fraktion jetzt einen Antrag gestellt, die Angelegenheit zum Thema in der nächsten Umweltausschuss-Sitzung zu machen.

Die Absichtserklärung des BRW habe bei der BA genauso wie bei vielen Menschen in der Stadt Empörung ausgelöst. Der Itterlauf gehöre zu einem beliebten Naherholungsgebiet im Westen der Stadt und sei als klimatischer Puffer zwischen den hochverdichteten Siedlungsbereichen Benrath und Hilden zu sehen. Deshalb wäre es falsch, so zu tun, als hätten diese zahlreichen von Fällung bedrohten Bäume lediglich dekorative Funktion. Natürlich seien sie entlang des Flusslaufs auch landschaftsprägend. Aber eine noch größere Bedeutung käme den Bäumen als Sauerstoff- und Schattenspender zu, betont die Bürgeraktion. Gerade angesichts der Klimakrise und dem damit einhergehenden Problem der Hitzesommer seien ausgewachsene, großkronige Laubbäume unwahrscheinlich wichtig für das Öko-System.

Mit dem geplanten Kahlschlag auf klimabedingte Starkregenereignisse und Hochwasser reagieren zu wollen, komme dem Versuch gleich, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen, meint Ludger Reffgen: „Das ist kein gutes Verfahren.“ Ein Übel durch ein anderes, Schlimmeres bekämpfen zu wollen, sei nie ein probates Mittel. Das müsse auch übergeordneten Behörden, wie der Bezirksregierung zu vermitteln sein: Es könne nicht angehen, dass Hilden jedes Jahr 100 000 Euro in die Hand nehme, um 20 neue Bäumchen zu pflanzen, gleichzeitig aber mit einem Federstrich Hunderte ausgewachsene Bäume auf einen Schlag gefällt werden können, meint die BA-Ratsfrau Doris Spielmann-Locks.