Hilden Marilyn Monroes Konterfei, Superman und Mickey Mouse als Farbspiel

Hilden. · Seit zehn Jahren betreibt Dagmar Heß ihre Galerie „Mal anders“ . Ihr Laden ist Atelier und Lernort.

Die Künstlerin Dagmar Heß lässt sich bei ihren Arbeiten auch von Kunden inspirieren.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Verwaschene Acrylfarben, körnige Strukturen und mittendrin Objekte wie Sonnenblumen, Pailettenstoff oder Baumrinde – das sind Charakteristika, die dem Besucher beim Betrachten von Dagmar Heß` Bildern immer wieder begegnen. „Alles beginnt natürlich mit einer Idee, entwickelt sich aber im Laufe der Arbeit weiter“, fasst die Künstlerin ihre Arbeitsweise beim Rundblick durch ihre Galerie in der Hildener Marktpassage zusammen. Werke in Hülle und Fülle gibt es zu sehen, fertige, und solche, die noch in der Entstehung sind. Tische mit besprenkelten Wachstischdecken, Tuben und Flaschen zeugen davon, dass hier auch gearbeitet wird.

„Das hier ist eine Auftragsarbeit“, verrät Heß und deutet auf eine Collage mit schwarz-weißen Familienfotos vor silbrig marmoriertem Hintergrund. Auch das ist eines ihrer Steckenpferde: Marilyn Monroes Konterfei, Mickey Mouse und Superman finden sich im Zentrum des bunten Farbenspiels auf manchen Schöpfungen der Malerin wieder. Eine Buddha-Figur aus einer Zeitschrift samt Botschaft umhüllte Heß mit meditativen Begleitelementen und morgendlichen Rot- und Orangetönen. Dasselbe taucht auch auf einer offensichtlich noch unfertigen Arbeit auf. „Eine Kundin kam rein und wollte das auch haben“, berichtet Heß, die parallel mit mehreren Bildern beschäftigt ist. Inspirieren lässt sie sich dabei nicht selten auch von ihren Kunden. Denn seit 2016 bietet Heß in ihren Räumen regelmäßig Workshops an. „Die sind immer sehr bereichernd“, schwärmt sie – und bedauert, dass die Pandemie wie so vieles andere auch die Kurse im gemütlichen kleinen Ladenlokal ausbremst.

Ein bis zwei Bilder schaffe sie ungefähr pro Woche berichtet die heute 52-Jährige, die sich mit der Eröffnung ihrer eigenen Galerie im Jahr 2010 einen Traum erfüllte. Kunst und Design hätten sie schon immer stark beschäftigt, erzählt sie. Ihr Berufsweg schien aber zunächst in eine ganz andere Richtung zu führen: „Meine Eltern wollten, dass ich etwas Handfesteres mache.“ Und so absolvierte Heß eine Banklehre, studierte Wirtschaftswissenschaften und arbeitete im Bereich Personalentwicklung. Doch wie es besondere Leidenschaften so an sich haben, ließ sie die Kunst nicht los: Und so forcierte sie die Malerei nach der Geburt ihrer beiden Kinder wieder, belegte Kurse und richtete sich ihr Atelier im Dachgeschoss und Gartenpavillon des eigenen Hauses ein. „Als ich aber auch noch die Garage brauchte, sagte mein Mann, dass es Zeit wäre, neue Räume zu suchen“, schmunzelt Heß. Und so stieß das Ehepaar auf das Ladenlokal in der Hildener Marktpassage. „Es stand leer und die Miete für die nächsten Monate war günstig“, erzählt die Künstlerin. Aus Monaten wurden inzwischen zehn Jahre – und in dieser Zeit erweiterte sie nach und nach die Abnehmer ihrer Werke. „Viele kommen auf Empfehlung anderer Kunden, weil sie etwas für Zuhause suchen“, berichtet sie. Auch Restaurants und Bürogebäude stattet sie mit ihren Bildern aus – zum Teil auch als Vermieterin. Eine große Feier zum zehnjährigen Bestehen ist zur Zeit zwar nicht möglich. Ignorieren will Dagmar Heß dieses besondere Eckdatum dennoch nicht: „Bis Ende Januar gebe ich einen zehnprozentigen Rabatt auf alle meine Bilder.“

Die Galerie in der Marktpassage, Kurt-Kappel-Straße 4, umfasst rund 50 Quadratmeter. Inhaber ist Dagmar Heß` Ehemann Martin. Geöffnet hat die Galerie mittwochs und samstags von 10 bis 13 Uhr sowie donnerstags von 17.30 bis 19.30 Uhr oder auch nach Vereinbarung.