American-Diner-Kette Miss Pepper in Hilden soll im kommenden Jahr eröffnen
Hilden · Die Bagger sind da! Auf dem Grundstück an der Giesenheide im Hildener Norden entfernen Bauarbeiter seit Montag Bäume, Sträucher und alles andere, was dem Miss-Pepper-Diner im Weg stehen könnte. In den vergangenen Jahren hatten das Eigentümer-Ehepaar Claudia und Udo Granz sowie ihre Architekten schon alle Bedenken aus dem Weg geräumt beziehungsweise alle Gutachten eingereicht, die von der Verwaltung gefordert wurden.
Wenn jetzt alles glatt läuft, kann „nach mehrjähriger Planungs- und Genehmigungsphase“ ab dem Frühjahr 2024 getankt und einige Monate später amerikanisch gespeist werden. „Wir freuen uns, dass wir endlich alle Hürden überwunden haben und bauen können“, sagte Udo Granz am Montagmittag.
Eigentlich hatten er und seine Frau das Diner schon vor einigen Jahren eröffnen wollen. 2016 kaufte die Miss Pepper Gastro GmbH das ehemalige Grundstück von Wohnwagen Erkelenz. Auf dem Bauschild, das auch heute noch steht, wurde damals „Baubeginn 2018/19“ angegeben. Doch als die Pläne publik wurden, organisierte sich Widerstand – vor allem gegen die Tankstelle. „Der Plan riecht förmlich nach Autohof“, erklärte damals Ludger Reffgen, Fraktionsvorsitzender der Bürgeraktion: „Das würde bedeuten, Autofahrer auf der A3 und A46 werden von der Autobahn gelockt und nutzen die Giesenheide als Raststätte.“ Das führe auf jeden Fall zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Und daran könne Hilden kein Interesse haben. Der damalige Baudezernent Norbert Danscheidt erklärte 2017, dass für Diner und Tankstelle auf dem Grundstück kein Platz sei.
Viele Gespräche und Gutachten später (unter dem Gelände laufen mehrere Pipelines entlang, berichten die Miss-Pepper-Bauplaner) liegen seit Anfang des Jahres laut Udo Granz die Baugenehmigungen für Tankstelle und Diner vor. Doch die Arbeiten konnten nicht sofort angegangen werden. „Aufgrund der Engpässe beim Handwerk verzögern sich die Auftragsvergaben auf den Spätsommer“, hatte Udo Granz damals auf Anfrage erklärt.
Als erstes kommen Pflanzen
und Pflaster weg
Nun sind die Arbeiten vergeben. Im ersten Schritt entfernen die Bauarbeiter in den kommenden vier Wochen das Pflaster und die Pflanzen, danach wird die Fläche aufgeschüttet. Mit den ersten Betonierungsarbeiten soll in rund einem Monat begonnen werden. „Da sich die Rahmenbedingungen im Baugewerbe in den letzten Jahren als äußerst kompliziert für uns erwiesen haben, sind wir froh, dass wir nun endlich zur Realisierung dieses für uns sehr anspruchsvollen Projektes kommen“, erklärt Udo Granz.
Für die BP Europe SE als Pächterin lässt das Ehepaar aus dem hohen Norden auf dem rund 6000 Quadratmeter großen Grundstück eine Aral-Tankstelle bauen. Neben Kraftstoff sollen die Autofahrer dort auch ihr Fahrzeug waschen und bei „Rewe to go“ einkaufen können. Errichtet werden außerdem zwei Schnellladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten für E-Autos. Bereits im Mai, so Granz, soll die Tankstelle eröffnet werden. Bereits an neun weiteren Standorten arbeitet das Unternehmen mit BP Europe zusammen, hieß es.
Restaurant wird parallel
zur Tankstelle gebaut
Parallel zur Tankstelle soll das Diner gebaut werden. Da die Arbeiten aufwendiger seien, dauere die Fertigstellung auch länger. Rund 240 Sitzplätze soll das Restaurant später einmal haben. Serviert werden Burger, Steaks, Rippchen sowie andere für einen Diner typische Gerichte. Das 2009 entwickelte Konzept ist erfolgreich: 14 Restaurants laufen zwischen Wilhelmshaven, Barsbüttel, Frechen, Dasing und Zorbau bereits unter dem Namen Miss Pepper. Das 15. soll in Hilden eröffnen. Rund sieben Millionen Euro investiert das Ehepaar Granz laut eigener Aussage in den Bau des Hildener Diners. Etwa 45 Arbeitsplätze sollen in der Giesenheide geschaffen werden.
Wenn nun alles nach Plan läuft, soll das Miss-Pepper-Restaurant voraussichtlich im September oder Oktober 2024 eröffnet werden, erklärt Udo Granz. Schon jetzt steht fest, dass dann auch ein US-Cars-Treffen auf dem Grundstück in der Giesenheide stattfinden soll.