Erneuerbare Energie in Hilden BUND formuliert Alternativen zu Solarpark in Karnap-West
Hilden · Während der Bau ein wichtiger Schritt zum Ausbau der erneuerbaren Energien wäre, halten viele die Felder für ungeeignet.
(fhi) Die Hildener Politik diskutiert über die Errichtung eines großen Solarparks in Karnap-West. Die Stadt plant, dafür eigene Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Nachdem die Bürgeraktion bereits im Juni angemerkt hat, es gäbe in dieser Frage noch dringenden Klärungsbedarf, positioniert sich jetzt auch der BUND Hilden – und präsentiert außerdem einen Alternativvorschlag.
Der BUND postuliert, neben den Landwirten, die die Äcker als Produktionsstandort bräuchten, sei die Fläche auch für die restlichen Hildener von großer Bedeutung: Die Menschen bräuchten dringend unbebaute Flächen zur Naherholung, die in Hilden ohnehin schon Mangelware seien. Nach Aussagen des BUND müsse Hilden, als eine der dichtest besiedelten kreisangehörigen Städte Deutschlands überlegen, wie sich Maßnahmen zum Klimaschutz und Klimafolgeanpassung sinnvoll miteinander verbinden ließen. Die Versiegelung weiterer Freiflächen wie der in Karnap-West durch den Bau eines Solarparks auf den dortigen Grundstücken lehnen sie daher ab.
Entsprechend der Klimaschutzziele, den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch auf mindestens 80 Prozent steigern zu können, bereiten sie einen anderen Vorschlag: Große Parkplätze wie die von Selgros, Obi, Hardeck oder Breidohr könnten stattdessen mit PV-Anlagen überdacht werden. Der BUND sieht gleich mehrere Vorteile. Unter anderem würden die parkenden Autos beschattet werden und infolge dessen würde die Hitzebelastung für die Menschen sinken. Außerdem würde die Stromerzeugung über bereits versiegelte Flächen erfolgen – Freiraum würde so geschont. Außer den Parkplätzen sieht der BUND außerdem noch weitere Potenziale in der Stadt: Auf Dächern, beispielsweise städtischer Gebäude, ließen sich Dachflächenanlagen installieren.
Der bisher größte Solarpark Hildens wurde im Jahr 2022 von 3M in Betrieb genommen. Dort werden auf rund 25 000 Quadratkilometern jährlich etwa 3,5 Gigawattstunden Strom erzeugt.