Ministerin bringt Förderbescheid Tierheim Hilden erhält 25.000 Euro vom Land
Hilden · Um den Tierheimen bei der Energiekostenbewältigung zu helfen, hat die Landesregierung ein Sondervermögen eingerichtet. Das Tierheim Hilden ist nun das erste in Nordrhein-Westfalen, das den Förderbescheid erhalten hat.
Das Tierheim Hilden, das der Tier- und Naturschutzverein Hilden betreibt, wird finanziell immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Auch durch die gestiegenen Energiekosten infolge des andauernden Ukraine-Kriegs haben die Einrichtung stark beansprucht. Das Einzugsgebiet ist groß. Denn sie nimmt nicht nur Fundtiere aus Hilden auf, sondern auch aus den Kreisstädten Monheim, Langenfeld, Erkrath und Mettmann. Um die Tierheime in den Krisensituationen zu unterstützen, hat die NRW-Landesregierung ein Sondervermögen eingerichtet. Insgesamt stehen 1,5 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung. Pro Einrichtung können einmalig maximal 25 000 Euro beantragt werden. Das Tierheim Hilden war am Dienstag das erste, das sich über den Förderbescheid in Höhe von 25 000 Euro freuen konnte. „An 365 Tagen im Jahr kümmern sich haupt- und ehrenamtlich Engagierte um die vielen Tiere, versorgen sie und vermitteln ihnen ein neues Zuhause. Es ist uns ein besonderes Anliegen, auch die Tierheime in ihrer besonderen Arbeit zu unterstützten“, sagte Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, die den Förderbescheid zur Energiekostenbewältigung am Dienstag persönlich an das Tierheim Hilden übergab. „Genau hier wird das Geld benötigt.“
Die Energiekosten sind
bis zu 300 Prozent gestiegen
Möglich ist diese Förderung durch die Billigkeitsrichtlinie zur Energiekostenbewältigung, welche die Landestierschutzbeauftragte Gerlinde von Dehn, erarbeitet hat. Dazu muss das Tierheim eine gewisse Anzahl von Tieren unterbringen sowie nachweisen, dass die monatlichen Energiekosten im Vergleich zum Jahr 2021 erheblich (um mindestens 50 Prozent) gestiegen sind. „13 Tierheime haben das schon gemacht, viele Anträge sind noch in Bearbeitung, aber die Tierheime können sich immer noch bei uns melden“, erläuterte Ministerin Gorißen. „Ich hoffe, dass wir den Einrichtungen durch die Förderung Entlastung verschaffen werden“, sagte die Landestierbeauftragte von Dehn. Auch Hildens Bürgermeister Claus Pommer bedankte sich bei der Landesregierung für die Unterstützung des Tierheims sowie den Tierheim-Mitarbeitern für ihr Engagement. Nach der Übergabe des Förderbescheids machte er sich gemeinsam mit Gorißen und von Dehn sowie dem Tierheim-Vorstand zu einem Rundgang auf, zudem sich auch die Landtagsabgeordneten Claudia Schlottmann und Christian Untrieser (beide CDU) anschlossen.
„Die 25 000 Euro tun uns gut“, sagt Günter Dehnert, Vorsitzender des Tierschutzvereins, sichtlich erfreut. „Im Vergleich zum Vorjahr sind unsere Energiekosten etwa um 250 bis 300 Prozent gestiegen. Aber was bleibt uns anderes übrig? Wir können die Heizungen für die Tierhäuser in den Wintermonaten auch nicht auf einmal abschalten.“
Auch wenn der Zuschuss aktuell eine Erleichterung für das Tierheim bringt, sind die gestiegenen Energiekosten nur eine der Sorgen. Denn während die Einnahmen durch Spenden gesunken sind, steigen gleichzeitig die Kosten für Behandlungen beim Tierarzt. Das liegt zum einen an einer neuen Gebührenverordnung seit Ende letzten Jahres, durch die die Tierarztkosten etwa 1,5 mal so hoch sind wie zuvor. So hat das Tierheim bis zum 21. März dieses Jahres allein für die Tierarztkosten bislang 55 000 Euro ausgeben müssen. „Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 85 000 Euro. Das ist nun eine Steigerung von 440 Prozent“, sagt Günter Dehnert.
Auch die Belegung des Tierheims Hilden mit seinem großen Verbreitungsgebiet ist extrem hoch. Zur Zeit sind es etwa 30 Hunde, 39 Katzen und 50 Kleintiere, die in der Einrichtung Im Hock 7 untergebracht sind. Die Zahl variiert ständig, da fast täglich neue Tiere hinzukommen, darunter viele Fundtiere. „So können wir unser Angebot der Hundepension kaum aufrecht erhalten“, sagt Tierheimleiterin Svenja Switala. In der Pension können Hundebesitzer ihre Vierbeiner in Notfällen oder während eines Urlaubs betreuen lassen. Das Angebot wurde in der Vergangenheit insbesondere in der Ferienzeit gut genutzt.