Hilden/Haan Corona-Tests an Grundschulen: Auswertung dauert
Hilden/Haan · Die geringe Anzahl positiver Pool-Testergebnisse überrascht die Lehrer in Hilden und Haan. Die Auswertung dauert jedoch länger als angekündigt.
(isf/tobi) Für Unmut bei einigen Eltern hat die Corona-Testung der Grundschüler am Montag gesorgt. Erstmals wurden nicht nur die Pool-Tests abgegeben (die Teststäbchen aller Schüler werden zusammen in einem PCR-Test auf Corona untersucht), sondern auch die individuellen Tests, die klar zuzuordnen sind und nur bei einem positiven Pool-Test sequenziert und überprüft werden. „Das hat sich verzögert“, berichtet Ute Plötzer, Leiterin der Hildener Astrid-Lindgren-Schule. Dort hatte es einen positiven Pool-Test gegeben, die Ergebnisse des Individual-Tests lagen am Dienstagmittag noch nicht vor – die Kinder mussten zu Hause bleiben.
Eigentlich sollten mit der neuen Testregelung und der Einzel-Probe genau solche Situationen vermieden werden. „Die Labore hatten am Montag allerdings auch mit einem doppelt so hohen Testaufkommen zu kämpfen“, erklärt Ute Plötzer. Sie geht davon, dass sich der Testprozess in den kommenden Tagen einruckelt. Die Labore müssen dann nämlich nicht mehr an einem Tag Proben von allen, sondern nur von der Hälfte der Schüler untersuchen.
Die Leiterin des Grundschulverbundes Schulstraße, Renate Coenen, ist froh, dass bei ihr nur ein positiver Fall bei der Pool-Testung gefunden wurde. Bis auf das Warten auf die Einzelergebnisse habe alles gut geklappt. „Das war ein guter Start“, sagt sie.
An der Grundschule am Elbsee gab es keinen einzigen positiven Fall, erklärt Schulleiterin Christiane Gierke. „Angesichts der steigenden Corona-Zahlen hat mich das ehrlich gesagt überrascht.“ Einige Kinder seien seit den Ferien noch in Quarantäne. Für sie und ihre Kollegen sei die neue Testung mit Pool- und Einzel-Proben aber eine Herausforderung gewesen: „Wir haben das Material erst in der letzten Schulwoche im vergangenen Jahr erhalten. Meine Kolleginnen und Kollegen mussten daher in den Ferien die letzten Vorbereitungen treffen. Das war alles sehr
turbulent.“
An der Grundschule Bollenberg in Haan hat es positive Fälle gegeben, wie der stellvertretende Schulleiter Philipp Slusarczyk bestätigt. Genaue Zahlen möchte er aber nicht nennen. „Viele Kinder haben sich auch schon übers Wochenende getestet“, erklärt er. „Außerdem gibt es ja auch noch normale Erkältungswellen.“ Einen hohen Krankenstand an der Grundschule Bollenberg gebe es derzeit aber nicht.
An der Gemeinschaftsgrundschule Gruiten lief auch nicht so alles glatt, wie es sollte. Im Vorfeld hatte die Schule die Eltern gebeten, am Wochenende Selbst- oder Bürgertests mit den Kindern durchzuführen, sodass möglicherweise erkrankte Schüler erst gar nicht zum Unterricht erscheinen. Am Montag wurden dann mit allen anwesenden Schülern der insgesamt acht Klassen Lollitests durchgeführt. Im normalen Wochenrhythmus werden die Klassen auf einzelne Klassen gesplittet: Montags und mittwochs werden die Klassen 1 und 2 getestet, dienstags und donnerstags die Klassen 3 und 4.
„Dass nun alle am selben Tag getestet wurden und das noch an anderen Schulen, hat scheinbar die Labore überlastet“, berichtet Schulleiter Marcus Weikämper. Denn in einer Klasse habe es einen positiven Pooltest gegeben. Die sogenannte Rückstellprobe (Zweitprobe jedes Einzelnen), die alle Schüler gegeben haben, um in einem solchen Fall zu verhindern, dass ein Tag Unterricht ausfällt, konnte aber gar nicht so schnell vom Labor ausgewertet werden. „Das hat leider nicht funktioniert. Die betroffene Klasse muss trotzdem zu Hause bleiben, bis alle Proben ausgewertet wurden“, erklärt Weikämper. An den weiterführenden Schulen in Hilden und Haan standen am Montag zum Schulstart nach den Weihnachtsferien Schnelltest für Schüler und Personal auf dem Programm. Dort hat es offenbar nur wenige positive Ergebnisse gegeben. Anders als zuvor mussten sich nicht nur ungeimpfte, sondern auch geimpfte und genesene Schüler testen lassen. Das gilt vorerst auch für die kommenden Wochen.