Haan Hilfsangebot „Luisa ist hier“ auf der Haaner Kirmes

Haan · Fachbereich Gewaltschutz des SKFM Mettmann und die Gleichstellungsstelle der Stadt Haan holen Hilfsangebot „Luisa ist hier“ in die Stadt.

„Gemeinsam holen wir ,Luisa ist hier‘ nach Haan, erhöhen damit das Sicherheitsgefühl für Frauen und sensibilisieren für ein gewaltfreies Miteinander.“ Nicole Krengel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Haan, und Eva-Maria Düring, Bereichsleitung Frauen und Familie beim Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer Mettmann, blicken zuversichtlich auf das neue Hilfsangebot in Haan, das in Kooperation mit der örtlichen Gastronomie etabliert werden soll.

Mit der Frage „Ist Luisa hier?“ können sich Frauen, die sich bedrängt fühlen, an das geschulte Personal wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe. Betroffenen Frauen wird mit dieser einfachen Frage aus einer unangenehmen oder bedrohlichen Situation herausgeholfen. Welche Hilfsmaßnahme im Anschluss getroffen wird – ob ein Taxi gerufen, Freundinnen oder Freunde gesucht oder der Hinterausgang genutzt werden soll – kann die Frau selbst entscheiden. Wichtig ist dabei, dass die Frau nicht schildern muss, was genau geschehen ist. Ihr wird geholfen – unabhängig von der Situationsbewertung Außenstehender.

„Das Hilfekonzept wird, in Kooperation mit dem SKFM Mettmann auf der Haaner Kirmes eingeführt, sodass im Falle von Übergriffen auf der Kirmes, Betroffene unbürokratisch Hilfe finden können.“, betont Nicole Krengel, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Haan.

Mit der verdeckten Frage nach Luisa wird die Hemmschwelle um Hilfe zu bitten gesenkt. „Es geht bei dem Projekt um viel mehr als die schnelle und diskrete Unterstützung“, erklärt Eva-Maria Düring vom SKFM. „Das Projekt schafft Öffentlichkeit für das Thema sexuelle Belästigung, und im konkreten Fall wird Betroffenen die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt bekannt, die dann nachhaltig Unterstützung und Begleitung bietet. Im Anschluss an die Kirmes schulen wir auch die ansässige Gastronomie.“

In Langenfeld, Ratingen, Monheim und Mettmann stößt das Projekt bereits auf großes Interesse. Viele Engagierte aus der Gastronomie sind von dem Programm überzeugt. Ab Ende August wird das Personal der Gastronomie durch Mitarbeiterinnen der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt des SKFM Mettmann auch in Haan geschult.

„Wir freuen uns darauf, das Projekt gemeinsam umzusetzen. Zusammen mit den Schaustellerinnen und Schaustellern sowie den Gaststätten- und Kneipeninhaberinnen und -inhabern kann so für Sicherheit vor Übergriffen bei einem Besuch in der Gastronomie und auf der anstehenden Kirmes gesorgt werden,“ sind die Gleichstellungsbeauftragte Nicole Krengel und Eva-Maria Düring überzeugt.

Interessierte aus der Gastronomie können sich gerne per E-Mail an sexualisiertegewalt@skfm-mettmann.de oder gleichstellungsstelle@stadt-haan.de wenden.