Hochhausbrand: Wohnung im siebten Stock brennt
Ein 38-jährige muss mit schweren Verletzungen in die Spezialklinik.
Hilden. Die Hildener Feuerwehr ist in diesen Tagen stark gefordert. Sonntagnachmittag trat Chlorgas im Sport- und Freizeitbad Hildorado aus. Feuerwehren aus der ganzen Region mit 153 Rettern waren im Einsatz. Dienstagnacht dann der nächste Einsatz für die Hildener Wehr. Im Hochhaus Beethovenstraße 33 brennt eine Wohnung im siebten Stock. Der Feuerschein ist bis Düsseldorf zu sehen. Denn dort meldet sich um 22.45 Uhr ein Bürger bei der Feuerwehr Düsseldorf und meldet den Brand, berichtet Klaus Smolinski von der Hildener Feuerwehr. Ein weiterer Notruf geht aus Hilden ein.
Feuer in einem Hochhaus: Das ist ein Brand nach der höchsten Gefahrenklasse IV in Hilden, vergleichbar mit einem Feuer in Kaufhäusern, Kranken- und Altenheimen — wo viele Menschen betroffen sind. Man kann sich vorstellen, wie das den Adrenalinspiegel bei den Rettern in die Höhe treibt. „Wir sind bei jedem Einsatz angespannt“, sagt Smolinski: „Weil wir nie wissen, was uns erwartet.“ Die Berufsfeuerwehr rückt mit dem kompletten Löschzug aus. Die Freiwillige Feuerwehr wird alarmiert und eine zweite Drehleiter aus Erkrath angefordert. „Das ist bei Bränden in Hochhäusern vorgeschrieben.“ Die Drehleiter der Feuerwehr Hilden reicht 23 Meter hoch. Beim Eintreffen der Wehr quillt dichter Qualm und Feuerschein aus einer Wohnung im siebten Stock. Das sind geschätzt 21 bis 25 Meter hoch. „Hochhäuser haben extra Feuerwehr-Treppenhäuser“, erläutert Smolinski: „Sie sind besonders brandgeschützt und verfügen über einen gesicherten Aufzug für die Feuerwehr.“ Deshalb mussten seine Kameraden nicht zu Fuß in den siebten Stock zum Brandherd eilen. Löschwasser wird über spezielle Steigleitungen mit Hilfe einer Feuerwehrpumpe nach oben gedrückt. „Der Brand war schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht“, so der Feuerwehr-Sprecher. In dem Appartement lebt ein 38-Jähriger allein. Er erleidet schwere Brandverletzungen und wird in eine Spezialklinik nach Köln gebracht.
Anscheinend hat er das Feuer selbst verschuldet. Die Polizei hat den Brandort beschlagnahmt, berichtet Sprecherin Claudia Partha. Die Kriminalpolizei ermittele wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Der Schaden an der Wohnung sei massiv. An der Fassade ist von dem Feuer kaum etwas zu sehen. Laut Klingeltafel wohnen in Nummer 33 gut 50 Parteien. Einer von ihnen ist Silvio (Name geändert). „Ich bin durch einen lauten Knall in der Nacht aufgewacht“, erzählt der 62-Jährige, der seit sechs Jahren in dem Hochhaus wohnt: „Es roch verbrannt. Und dann war auch schon die Feuerwehr da.“ Er sei dem 38-Jährigen noch am Montag begegnet: „Da schien er betrunken.“