Sportverein in Haan Wintertreff auf dem HTV-Gelände
Haan · Von Edgar Montag
Auch dieses Jahr traf sich der Haaner Turnverein (HTV) zum weihnachtlichen Beisammensein. Erstmalig fand dies direkt auf dem Vereinsparkplatz, und nicht wie üblich auf dem Pyramidenmarkt statt.
In früheren Jahren hatte man für fünf Tage einen Stand am Haaner Weihnachtsmarkt aufgebaut. Beim Wintertreff, der seit 1988 bestand, waren früher um die 30 Vereine vertreten, wie Ehrenvorstandsvorsitzender Herbert Raddatz berichtet. Doch von denen sind zuletzt nur noch wenige übrig geblieben. Wegen personellen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Wintertreffs ist der Verein so das erste Mal nicht am Pyramidenmarkt vertreten. Dafür hat man aber eine einfache Lösung: „Wenn wir nicht zum Wintertreff können, kommt der Wintertreff zu uns“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Holger Weiss.
Bei einer winterlichen Holzhütte als Verkaufsstand kamen am Samstag Mitglieder und Vereinsführung zusammen, um mit Glühwein, Punsch, Bratwürstchen und Waffeln das Jahr 2022 ausklingen zu lassen. Holger Weiss zieht mit der erfolgreichen Sanierung der HTV-Turnhalle und einer „finanziellen Punktlandung“ eine positive Bilanz. Darüber hinaus konnte nach 18 Jahren die Hypothek für das CityFit in Höhe von 880 000 Euro abbezahlt werden. Nun heißt es zur Ruhe kommen und neue Ideen für die Vereinszukunft sammeln.
Handballer verkaufen fast
150 Weihnachtsbäume
Zuvor wurden am Morgen Weihnachtsbäume von der HTV Handballmannschaft verkauft. Schon seit mehr als zehn Jahren wird mit dem Verkauf der Bäume aus dem Sauerland Geld für den Handballförderverein gesammelt. Die Handballer selbst hatten die Bäume am Vortag aus dem Sauerland abgeholt. Wegen der Kälte von minus sechs Grad Celsius wurde der Verkauf für die mehr als 20 Meter lange Schlange erstmals sogar schon sechs Minuten vorher eröffnet. Die Anfangsschlange bestehe laut Handball-Abteilungsleiter Reinhard Herder zum größten Teil aus Stammpublikum. Die ersten Interessierten kamen sogar schon um 9.15 Uhr. Auch für das leibliche Wohl war mit Waffeln, Punsch und Glühwein gesorgt, wobei laut Verein alles gänzlich „unter die Leute gebracht wurde“. Um 10.30 Uhr waren schon ungefähr die Hälfte der Bäume vergeben, sodass schließlich lediglich fünf von ungefähr 150 Weihnachtsbäumen übrig blieben.
Insgesamt wurden dieses Jahr laut Reinhard Herder mehr Weihnachtsbäume als im Vorjahr verkauft. Wie auch in den vergangenen Jahren lieferte das Handballteam die Bäume auf Wunsch direkt nach Hause. Ab 13 Uhr waren zwei Teams mit jeweils einem Lieferwagen unterwegs, welche kostenlos von der Haaner Felsenquelle und der Reinigungsfirma Raddatz gestellt wurden. Nach vier Fahrten waren um 17.30 Uhr alle Bäume ausgeliefert. Der Gesamtgewinn aus dem Baumverkauf und dem Catering von ungefähr 2500 Euro kommt gänzlich der Förderkasse der Handballabteilung zugute.
Geld des Fördervereins geht
meist an Kinder und Jugendliche
Neben dieser Einnahmequelle werden die Projekte des Handballfördervereins mit der Hilfe von Sponsoren, sowie mit Anmeldegebühren und Cateringeinnahmen aus dem jährlichen Kinder- und Jugendturnier finanziert. Dies konnte in den letzten Jahren aufgrund der Coronapandemie nicht stattfinden, ist aber bereits für das kommende Jahr in Planung. Mit einer Quote von 95 Prozent aktiver Mitglieder generiert die Handballabteilung des HTV zum Beispiel durch Schiedsrichter-, Trainer-, und Materialkosten, am meisten Kosten im Verein. Die Mittel des Fördervereins fließen zu 80 Prozent in die Kinder- und Jugendarbeit, von den restlichen 20 Prozent profitiert die Handballseniorenabteilung.
Eine Preiserhöhung bei den Weihnachtsbäumen schließt der Abteilungsleiter des Haaner Turnvereins bei den allgemein steigenden Kosten für die Zukunft nicht aus.