Straßenbeleuchtung und Energiesparen In Haan werden die Leuchten nachts nicht abgeschaltet

Haan · Dass Teile der Straßen in den Nachtstunden überhaupt nicht mehr beleuchtet werden, lehnt die Politik rundheraus ab. Strom soll trotzdem gespart werden.

In der Beethovenstraße wurde bereits 2015 die Straßenbeleuchtung ausgewechselt und durch moderne LED ersetzt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Stadt Haan wird auch bei der Straßenbeleuchtung Möglichkeiten nutzen, um im bevorstehenden Winter, aber auch den kommenden beiden Jahren, möglichst viel Energie einsparen zu können. Auf eine komplette Abschaltung während der Nachtstunden, wie von der Verwaltung als eine von mehreren Möglichkeiten vorgeschlagen, soll dabei aber ausdrücklich verzichtet werden. So legten es die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses jetzt einstimmig fest. Die endgültige Entscheidung im Stadtrat am kommenden Dienstag gilt damit nur noch als Formsache.

Zuvor hatte Jens Lemke (CDU) wissen wollen, nach welchen Kriterien die Stadt denn überhaupt differenzieren wolle, wo abgeschaltet werden soll und wo nicht? Tiefbauamtsleiter Guido Mering verwies auf eine Umfrage zum Alten Kirchplatz, bei der sich gezeigt habe: „Jeder empfindet das anders.“ Der Seniorenbeirat habe beispielsweise signalisiert, sich mit einer Abschaltung schwer zu tun. Das sahen die Politiker durchgängig genauso. Andreas Rehm (GAL) erwiderte auf die Anmerkung, die Stadt Erkrath beispielsweise schalte ihre Beleuchtung in der City nachts zwischen 1 und 4.30 Uhr aus: „ Dann weiß ich ja, wo sich meine Tochter in dieser Zeit schon mal nicht aufhalten wird.“ Für Meike Lukat (WLH), von Beruf Polizeibeamtin, darf schon allein „aus Gründen der Kriminalprävention nicht abgeschaltet werden“.

Der abgeänderte Beschluss sieht nun vor, die Energieeinsparung durch einen verstärkten Austausch konventioneller Beleuchtungskörper in effizientere LED-Leuchtstellen voranzutreiben. In Straßenzügen mit Telemanagement-System soll das Licht künftig von 22 bis 6 Uhr um ein Viertel gedimmt werden, also zwei Stunden länger und etwas stärker als bisher. Konventionelle Leuchtkörper, beispielsweise Laternen, die drei Glühbirnen oder ähnliches enthalten, sollen künftig nur noch ein einziges Leuchtmittel behalten. Auch könnten leistungsschwächere Birnen eingebaut werden – wie etwa 40 statt 90 Watt.

Eigentlich seien die Stadtwerke für einen solchen Austausch zuständig, führte Mering aus, doch die täten sich schwer. Daraufhin bat Bernd Stracke (SPD), doch einmal zu klären, ob es vielleicht Fördermittel gebe, die man beantragen könne, „wenn die Stadt für die Stadtwerke den Austausch vornimmt“.

Gute Nachricht am Rande: Die Weihnachtsbeleuchtung bleibt. Sie darf um 18 Uhr an- und muss um 22 Uhr abgeschaltet werden. Das hatte bereits der Umwelt- und Mobilitätsausschuss im September so festgelegt.